Green Power aus der Nordsee: Siemens bringt Offshore-Windpark DanTysk ans Netz

Im Konsortium mit dem italienischen Kabelhersteller Prysmian Powerlink wird Siemens zunächst den westlich von der Insel Sylt liegenden Windpark DanTysk mit 80 Siemens-Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 288 Megawatt (MW) anbinden. DanTysk wird bis zu 500.000 deutsche Haushalte mit sauberem Strom versorgen und per Hochspannungs-Gleichstromübertragungstechnik (HGÜ) via See- und Landkabel ans Netz auf dem Festland angeschlossen.

Inklusive Eigenleistungen beziffert TenneT das Investitionsvolumen für das Projekt auf knapp eine Milliarde Euro. Gut ein Viertel davon entfällt auf die von Prysmian gelieferten Kabel. Der Auftragswert für Siemens liegt deutlich darüber. Die Netzanbindung soll Anfang 2014 betriebsbereit sein.

„Mit diesem Auftrag untermauern wir einmal mehr unsere Marktführerschaft bei Netzanbindungen von Offshore-Windparks. Auch bei SylWin bringen wir unser Wissen und unsere langjährige Erfahrung ein – vor allem auf dem Gebiet der Hochspannungs-Gleichstromübertragung“, sagte Dr. Udo Niehage, CEO der Division Power Transmission im Siemens-Sektor Energy. Den Windpark DanTysk, der zum SylWin-Cluster gehört, errichtet Siemens rund 70 Kilometer westlich von der Nordseeinsel Sylt, in der Nähe der Seegrenze zu Dänemark. Über die Kabelverbindung des Netzanschlusses können nach Einbindung weiterer Windparks insgesamt 864 MW Leistung übertragen werden, was für die Versorgung von bis zu 1,5 Millionen deutscher Haushalte mit Windenergie reicht. Es handelt sich um die leistungsstärkste Offshore-Anbindung, die bisher vergeben wurde. Dazu wird das Siemens-HGÜ-System HVDC Plus zum Einsatz kommen. Mit 160 Kilometern Länge wird die Sammelverbindung zudem über das längste Seekabel für die Anbindung eines Offshore-Windparks verfügen. Weitere 45 Kilometer Kabelstrecke führen über Land.

Für die energieeffiziente Übertragung der vom Windpark erzeugten elektrischen Leistung ans Festland wird die HGÜ-Anlage auf einer Offshore-Umspannplattform installiert, ebenso die Transformatoren und die gasisolierten Hochspannungsschaltanlagen. Auf der Plattform, die später direkt am Windpark in der Nordsee stehen wird, wird der von den Windturbinen erzeugte Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt und auf eine Übertragungsgleichspannung von 320 Kilovolt (kV) gebracht. Danach fließt der Strom nach Büttel, in der Elbmündung bei Brunsbüttel, dem Netzeinspeisepunkt an der Küste, wo er zur weiteren Übertragung und Verteilung in einer Stromrichter- und Umspannstation wieder von Gleich- in Wechselstrom umgewandelt wird.

Hochspannungs-Gleichstromübertragung reduziert die Übertragungsverluste deutlich. Für kabelgebundene Hochspannungsverbindungen von mehr als 80 Kilometern Länge ist die HGÜ für den Stromtransport erforderlich, weil bei einer Drehstromleitung dieser Länge ein Großteil der elektrischen Energie in Form von Blindleistung verloren gehen würde. Siemens hat für derartige Anwendungsfälle sein neues HGÜ-System HVDC Plus entwickelt. Bei dieser Technik handelt es sich um eine neue Generation von Stromrichtern auf Basis der selbstgeführten Voltage-Sourced-Converter-Technik in Modular-Multilevel-Converter-Bauweise (VSC MMC). Siemens ist auf diesem Gebiet technologisch führend. Die modulare, mehrschichtige VSC-Technik reduziert die Komplexität und damit den Platzbedarf für die Anlagen – für den Einsatz auf Offshore-Plattformen zwingende Voraussetzung. HVDC Plus sorgt für eine fast ideal sinusförmige Wechselstrom-Wellenform und eine geglättete Gleichspannung auf der Übertragungsstrecke, was den Einbau von Hochfrequenz- und harmonischen Filtern nahezu überflüssig macht.

Dieses ist der zweite Großauftrag, den Siemens innerhalb kurzer Zeit in HVDC-Plus-Technologie akquirieren konnte. Zu Jahresbeginn erhielt Siemens von einem Konsortium aus dem französischen und dem spanischen Netzbetreiber, Résau de Transport d’Électricité (RTE) sowie Red Eléctrica de España (REE), bereits den Auftrag für eine auf zweimal 1.000 MW ausgelegte Landkabelstrecke zwischen Frankreich und Spanien.

Energieeffiziente Lösungen für die Netzanbindung von Offshore-Windparks sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 28 Milliarden Euro erzielte. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Hongkong, London, New York, Tokio, Delhi und Singapur in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2010 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,5 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von über 30,1 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug über 3,6 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2010 über 88.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/energy

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