Energieeffizienz von Hochofenanlagen spürbar verbessern: Siemens evaluiert Winderhitzer an vier US-amerikanischen Stahlstandorte

Ziel ist eine Erhöhung der Heißwindtemperatur und damit der Kapazität der Hochöfen sowie eine Verbesserung der Energieeffizienz. Der Gesamtauftragswert beläuft sich auf rund zwölf Millionen US-Dollar.

Winderhitzer dienen zum Bereitstellen von Heißwind für den Hochofenprozess. Als Energiequelle kommt unter anderem Gichtgas zum Einsatz. Wesentlich für einen energieeffizienten Betrieb von Winderhitzern sind regelmäßige Überprüfungen und Modernisierungen.

Bei einem der US-amerikanischen Stahlerzeuger wurde Siemens VAI mit der Durchführung einer Prozessanalyse für den Winderhitzer eines der Hochöfen des Unternehmens beauftragt, um die Anforderungen für dessen im Jahr 2010 vorgesehene Modernisierung zu ermitteln. Für einen zweiten Hochofen, mit dem zurzeit rund 70 Prozent der Produktion bestritten wird, hatte Siemens VAI bereits ein neues Winderhitzer-Design entwickelt und drei Anlagen geliefert, die seit Anfang 2008 in Betrieb sind.

Für ein zweites Hüttenwerk entwickelt Siemens VAI ein neues Design für einen Winderhitzer, der im Laufe des Jahres 2009 installiert werden soll. Seit Anfang 2008 ist an diesem Hochofen ein ebenfalls von Siemens VAI konzipierter Winderhitzer im Einsatz, mit dem Heißwindtemperaturen von bis zu 1200 °C erreicht werden können, wie sie nach der geplanten Neuzustellung des Hochofens benötigt werden.

An einem dritten Stahlstandort hatte Siemens VAI bereits die Winderhitzer für einen der Hochöfen konzipiert und Schlüsselkomponenten für einen Winderhitzer geliefert, der Ende 2006 in Betrieb genommen wurde. Der aktuelle Auftrag umfasst die Konzeption eines weiteren Winderhitzers für denselben Hochofen sowie eines Winderhitzers für einen zweiten Hochofen. Diese beiden Anlagen sollen 2010 beziehungsweise 2011 umgebaut werden.

Ende 2008 wurde ein Hochofen eines Stahlproduzenten im amerikanischen Mittleren Westen einer weitgehenden Neuzustellung unterzogen. Bei der vorangegangenen Überprüfung durch Siemens VAI wurde festgestellt, dass die Winderhitzer reparaturbedürftig waren und nicht die für den Hochofenbetrieb erforderlichen Betriebsparameter erreichen würden. Siemens VAI entwickelte ein Reparaturkonzept, das Lieferanforderungen für das Feuerfestmaterial, einen beschleunigten Einbau sowie einen Zeitplan für die Wiederankopplung der Winderhitzer an den Produktionsprozess beinhaltete. Auf diese Weise konnte der Hochofen betriebsbereit gehalten werden.

Für die Umsetzung aller vier Projekte ist das Hochofenkompetenzcenter von Siemens VAI in Großbritannien verantwortlich.

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 222 000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2008 (30. September) ein Ergebnis von 3,86 Mrd. EUR bei einem Umsatz von 38 Mrd. EUR.

Die Siemens-Division Industry Solutions (Erlangen) gehört mit den Geschäftsaktivitäten Siemens VAI Metal Technologies (Linz, Österreich), Siemens Water Technologies (Warrendale, Pennsylvania, USA) und Industry Technologies (Erlangen) zu den weltweit führenden Lösungsanbietern und Dienstleistern für Anlagen der Industrie und Infrastruktur. Mit eigenen Produkten, Systemen und Verfahrenstechnologien entwickelt und baut Industry Solutions für Endkunden Anlagen, nimmt diese in Betrieb und betreut sie über deren gesamten Lebenszyklus. Mit weltweit rund 31.000 Mitarbeitern erreichte Siemens Industry Solutions im Geschäftsjahr 2008 einen Auftragseingang von 8,4 Milliarden Euro (vorläufig und nicht testiert).

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