Dresdner GSK-Standort verdoppelt Kapazitäten für Grippe-Impfstoffe

Ein Grippe-Impfstoffwerk gebaut in Rekordzeit: GlaxoSmithKline (GSK), eines der weltweit führenden forschenden Pharmaunternehmen und größter Impfstoffhersteller, eröffnet in Dresden den Erweiterungsbau seines Sächsischen Serumwerks (SSW). Mehr als 100 Millionen EURO sind in den Ausbau geflossen. Damit ist das GSK-Werk in der Lage, künftig die doppelte Menge an Grippe-Impfstoffen herzustellen. Der Neubau wurde im Rahmen eines Festaktes von Dr. Thomas de Maizière, Chef des Bundeskanzleramtes, Prof. Dr. Georg Milbradt, Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, und GSK-Deutschland-Chef Dr. Thomas Werner eröffnet.

An der Dresdner Zirkusstraße ist damit eines der bedeutendsten Grippe-Impfstoffwerke weltweit entstanden. Ein wichtiger Grund für die Investition: der weltweit rasch wachsende Bedarf an Grippe-Impfstoffen. Neben der Herstellung von saisonalen Grippe-Impfstoffen für die Nord- und die Südhemisphäre spielt das Werk auch im Falle einer weltweiten Grippe-Epidemie, einer so genannten Pandemie, eine Schlüsselrolle als wichtiger Standort für pandemische Impfstoffe. Der Grippe-Impfstoff von GSK wird in knapp 70 Ländern vertrieben.

Auf dem Festakt erklärte GSK-Deutschland-Chef Dr. Thomas Werner:
„Mit diesem Erweiterungsbau verdoppeln wir die Jahreskapazität unseres saisonalen Grippe-Impfstoffes auf rund 70 Millionen Dosen. Damit gehört dieses Werk zu einem kleinen, erlauchten Kreis von internationalen Grippe-Impfstoffwerken, die auf Weltniveau entwickeln und produzieren.“ Dr. Werner weiter: „Das Zusammenspiel von Politik und Industrie ist meines Erachtens exemplarisch – ob die Forschungsförderung für Pandemie-Impfstoffe oder die kürzlich erfolgte Aufwertung des Präventionsgedankens bis hin zur unbürokratischen Unterstützung bei der Werkserweiterung. Dies würden wir uns für den gesundheitspolitisch hoch regulierten Arzneimittelsektor ebenfalls wünschen.“

Statt der projektierten 42 Monate werden vom Spatenstich in 2005 bis zum Produktionsbeginn im Januar 2008 gerade mal 30 Monate vergangen sein. „Die rasche Realisierung erlaubt uns, bereits für die Grippe-Saison 2008 diese zusätzlichen Produktionskapazitäten nutzen zu können“, erklärte Dr. Peter Schu, der als Geschäftsführer für das Werk verantwortlich ist. Ausdrücklich dankte er der sächsischen Landesregierung für den „Standortvorteil Dresden“; die unbürokratische und lösungsorientierte Abwicklung der Genehmigungs-verfahren habe dazu beigetragen, dass man nun so weit sei. Rund 200 neue Arbeitsplätze sind durch die Erweiterung zusätzlich entstanden. An dem Standort werden seit über 30 Jahren Grippe-Impfstoffe weiterentwickelt und hergestellt: Bereits 1975 wurde der erste SSW-Grippe-Impfstoff eingeführt. In den 90er Jahren schloss das Werk durch Investitionen in neue Technologien, die Schaffung moderner Produktionsbedingungen und Kapazitätserweiterung den Anschluss an internationale Standards auf. Ein Grippe-Impfstoff ohne Konservierungsmittel konnte 2003 hergestellt werden.

Bereits seit den 90er Jahren betreibt GSK auch intensive Forschung mit Pandemie-Impfstoff-Kandidaten. Die Früchte dieser Arbeit: 2007 wurde der weltweit erste Influenza-Pandemie-Impfstoff zugelassen, der ebenfalls – im Falle einer Pandemie – in Dresden produziert werden soll. Ein weiterer präpandemischer und ein pandemischer Impfstoff sind zur Zulassung eingereicht. Der Ausbau des SSW mit einer Verdoppelung seiner Kapazitäten ist ein wichtiger Meilenstein bei der Pandemie-Vorsorge.

Die ersten Chargen des weltweit ersten präpandemischen Grippe-Impfstoffs wurden in Dresden für die Schweiz hergestellt. Sollte es in den nächsten Jahren zu einer Influenza-Pandemie kommen, könnte eine Grundimmunisierung der Bevölkerung mit dem präpandemischen Grippe-Impfstoff eine große Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen. Ziel dieses Konzepts ist es, bereits vor Ausbreitung des Pandemievirus in der Bevölkerung eine gewisse Immunität zu erzeugen – bis zu dem Zeitpunkt, an dem die exakt auf das pandemische Virus abgestimmten neuen Impfstoffe bereitstehen.

Im Gegensatz zu den jährlich auftretenden, lokalen Grippewellen traten bisher im Abstand von einigen Jahrzehnten weltweite Pandemien auf. Experten halten es für möglich, dass in den nächsten Jahren erneut eine Influenza-Pandemie ausbrechen könnte. Konkrete Anzeichen dafür könnten die in den letzten Jahren immer wieder aufgetretenen Fälle von Vogelgrippe sein, die auch zu vereinzelten Todesfällen bei Menschen führten. Der Vogelgrippe-Stamm H5N1 gilt als wahrscheinlichster Kandidat, der eine Pandemie auslösen könnte. Dies wurde auch bei der Entwicklung des Präpandemie-Impfstoff-Kandidaten berücksichtigt.

Weitere Informationen zum Thema Grippe finden Sie auch unter www.grippe-info.de .

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GlaxoSmithKline – eines der weltweit führenden forschungs-orientierten Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben zu ermöglichen.

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