Heidelberg und DEG vereinbaren Kooperation zur Förderung von Berufsschullehrern in Schwellenländern

Die Print Media Academy (PMA) der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) und die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH haben einen Vertrag zur Förderung von Gewerbeschullehrern der Printmedien-Industrie in Schwellenländern unterzeichnet. Das sogenannte Public Private Partnership von Heidelberg und DEG ist auf zwei Jahre festgelegt und erstreckt sich in einem Pilotprojekt auf die Länder Indien, den Osten der Türkei, Südafrika sowie die Ukraine.

In diesem Zeitraum werden aus jedem der genannten Länder jeweils zehn Lehrkräfte in Deutschland im Rahmen eines vierwöchigen Intensivkurses durch die PMA sowie das überbetriebliche Ausbildungszentrum der Handwerkskammer Münster (HBZ) mit den neuesten Technologien der Branche sowie den aktuellsten Schulungsmaterialien vertraut gemacht. Nach ihrer Rückkehr werden die Lehrer über einen längeren Zeitraum nachbetreut, um die nachhaltige Vermittlung der erworbenen Kenntnisse sicher zu stellen. Die Vorauswahl der Bildungseinrichtungen sowie der Lehrkräfte in den Ländern trifft eine Kommission aus Vertretern von Heidelberg, der PMA sowie jeweiligen Länder.

Die Finanzierung übernimmt Heidelberg zusammen mit der DEG, die das Vorhaben aus Mitteln des Public Private Partnership (PPP)-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung kofinanziert.

Mangelndes Branchen Know-how in Schwellenländern
Die wirtschaftliche Entwicklung in Schwellenländern birgt beträchtliches Potential für die örtlichen Unternehmen der Printmedien-Industrie. Die Qualität der Druckerzeugnisse in Schwellenländern entspricht häufig noch nicht den internationalen Anforderungen. Die Qualitätsdefizite sind sowohl auf den Einsatz veralteter Druckmaschinen, die fehlerhafte Bedienung moderner Maschinen sowie auf unzureichend ausgebildetes Bedienpersonal der Anlagen zurückzuführen. Bei der Ausbildung von Facharbeitern für die Bedienung der drucktechnischen Anlagen sind Gewerbeschulen entscheidend, deren Ausbildung jedoch qualitativ mangelhaft ist. Wesentliche Gründe hierfür sind das Fehlen theoretischen und praktischen Wissens der Lehrer und moderner Unterrichtsmaterialien sowie die mangelnde Ausrichtung der Ausbildung an aktuellen Technologien in der Druckereibranche. „Daher will Heidelberg über ihre Print Media Academy, einem der bedeutendsten Bildungsnetzwerke in der Branche, einen nachhaltigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Printmedien-Industrie in den sogenannten Schwellenländern leisten. Wenn sich das Projekt bewährt, werden wir es auch auf andere Länder ausdehnen“, formuliert Dr. Jürgen Rautert, Vorstand Produkte und Technik bei Heidelberg, den Anspruch des Engagements.

Projektziel: Train the Trainer
Ziel des Projekts ist es, die drucktechnische Ausbildung an Gewerbeschulen in den vier Schwellenländern Indien, Südafrika, Türkei und Ukraine durch ein Weiterbildungsprogramm den Ansprüchen der Printmedien-Industrie anzupassen. Dazu soll dem Lehrpersonal von Gewerbeschulen aus den jeweiligen Ländern über die PMA Grundlagenwissen über den gesamten Produktionsprozess sowie moderne Trends und Technologien in der Printmedien-Industrie vermittelt werden. Anschließend werden die betreffenden Schulen vor Ort von Heidelberg Mitarbeitern bei der Umsetzung und Anwendung der Ausbildung unterstützt.

Die Auswahl der Bildungseinrichtungen sowie deren Lehrpersonal erfolgt nach Kriterien, die sich an der Reputation, der Erfahrung in der Aus- und Fortbildung von Druckereimitarbeitern, einem praxisorientierten Lehrplan mit Bezug zu Druckereien der Umgebung, der technischen Ausstattung, dem Leistungsstandard und dem Potenzial an Schülern orientieren. Den ausgewählten Lehrern werden auf einer vierwöchigen Weiterbildung theoretische, praktische und didaktische Grundlagen sowie moderne Technologien und Trends in der Printmedien-Industrie vermittelt.

In dem überbetrieblichen Ausbildungszentrum des HBZ Münster werden den Teilnehmern theoretische und praktische Kenntnisse über die gesamte Produktionskette (Druckvorstufe, Druck und Weiterverarbeitung) anhand von Anlagen vermittelt, die dem technischen Stand in den Druckbetrieben der Schwellenländer entsprechen. Der Lehrstoff beinhaltet auch Module über Arbeitssicherheit und den Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen. In der PMA werden den Teilnehmern neueste Trends und Technologien in der Drucktechnik vermittelt.

Die DEG, die im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die Privatwirtschaft fördert, finanziert die insgesamt vierwöchige Schulung für die Lehrkräfte in Deutschland aus PPP-Mitteln mit. Dazu sagte Marco Christ, verantortlicher Projektmanager der DEG: „Public Private Partnership Projekte sind ein bewährtes Instrument für eine nachhaltig angelegte Entwicklungszusammenarbeit, weil sie wirtschaftliche mit entwicklungspolitischen Zielen verknüpft. Das von Heidelberg vorgelegte Konzept zur Förderung des Ausbildungsniveaus der Printmedien-Industrie in Schwellenländern hat uns in dieser Hinsicht überzeugt.“ Mit dem PPP-Programm kann die DEG investitionsvorbereitende und -begleitende Maßnahmen von Unternehmen mit bis zu 200.000 Euro kofinanzieren, wenn dadurch ein Beitrag zum Fortschritt des Partnerlandes geleistet wird.

Die Schulungsteilnehmer verpflichten sich zur Zahlung eines Eigenanteils, der mit den Gewerbeschulen entsprechend der finanziellen Möglichkeiten der Teilnehmer individuell festgelegt wird, um die Motivation zu erhöhen. Nach einer erfolgreichen Abschlussprüfung erhalten die Absolventen ein Zertifikat der HBZ Münster und der PMA. Nach der gezielten Weiterbildung der Lehrkräfte werden die Gewerbeschulen bei der praktischen Umsetzung des Erlernten von der örtlichen Heidelberg Vertriebsgesellschaft beraten und unterstützt. Zusätzlich wird ein Alumni-Netzwerk aufgebaut, um den Austausch des Lehrpersonals untereinander sowie mit dem Training Center in Deutschland zu fördern.

Weitere Informationen für Journalisten:
Heidelberger Druckmaschinen AG
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