Moderne Bildgebung in der Diagnostik rheumatischer Erkrankungen

Kernspintomografie und spezielle Ultraschalltechniken bieten Vorteile gegenüber anderen bildgebenden Verfahren – Früherkennung von Entzündungen ist entscheidend für die Vermeidung von Gelenkschädigungen – Kerckhoff-Klinik ist führend in der bildgebenden rheumatologischen Gelenkdiagnostik

(BvT) Chronisch-entzündliche Prozesse bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gehen oft mit einer irreversiblen Schädigung von Knorpel- und Knochensubstanz in den betroffenen Gelenken einher. Einschränkung der Beweglichkeit, Gelenkdeformationen und Schmerzen sind die Folge. Um Gelenkstrukturen durch geeignete Therapien wirksam erhalten zu können, ist eine frühe Diagnosestellung der entzündlichen Aktivität unerlässlich. Während in der Ver-gangenheit Verfahren mit begrenzter Auflösung wie Röntgen, Ultraschall oder die Szintigraphie als bildgebende Methoden zur Darstellung von Entzündungsprozessen in Gelenken eingesetzt wurde, stehen heute hochauflösende Verfahren wie die moderne Doppler-Sonographie und die kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung. Zur optimierten Anwendung dieser Methoden und dem aktuellen wissenschaftlichen Stand der Rheuma-Diagnostik mittels MRT fand jetzt in der Kerckhoff-Klinik ein Expertenkurs für Rheumatologen aus ganz Deutschland statt.

„Je früher mit einer antientzündlichen Therapie begonnen wird, umso wirkungsvoller lassen sich Gewebeschädigungen in den Gelenken verzögern. Dazu ist es wichtig, Entzündungsprozesse so früh wie möglich zu erkennen. Mit den neuen Bildgebungsverfahren können wir Entzündungen z.B. bei der rheumatoiden Arthritis sehr zuverlässig schon in den frühen Phasen identifizieren und so schnell die richtige Therapie wählen. Außerdem lässt sich der Therapieerfolg durch die Bildgebung schnell darstellen. Das ist entscheidend, wenn es darum geht, antientzündliche Therapien individuell optimal anzupassen“, erläutert Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner, Chefarzt der Abteilung für Rheumatologie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim und gemeinsam mit dem Oberarzt Dr. Johannes Strunk verantwortlich für die wissenschaftliche Leitung des Expertenkurses.

Im Mittelpunkt des zweitägigen Kurses standen Theorie und Praxis der Anwendung der Kernspintomographie und der so genannten Farb-Doppler-Sonographie als spezielles Ultraschallverfahren. „Beide Verfahren haben ihre Praxistauglichkeit in der Diagnostik von entzündlichen Prozessen bei rheumatischen Gelenkerkrankungen unter Beweis gestellt und bilden eine herausragende Alternative zu den bisher eingesetzten Verfahren, da sie eine wesentlich höhere Bildauflösung bieten. Die MRT-Untersuchung stellt dabei den Goldstandard in der Diagnostik dar“, so Dr. Strunk, der in verschiedenen wissenschaftlichen Projekten an der klinischen Bewertung der neuen Methoden arbeitet.
Das Ultraschallverfahren der Doppler-Sonographie basiert dagegen auf dem Nachweis einer gesteigerten Durchblutung in den Gelenken, die durch Entzündungsprozesse hervorgerufen wird. „Schon in der frühen Phase der rheumatoiden Arthritis kommt es durch Entzündungsprozesse zur Erweiterung und Neubildung von Blutgefäßen in den Gelenken. Diese lokale Durchblutungssteigerung kann durch das Verfahren direkt sichtbar gemacht werden“, erläutert Dr. Strunk und ergänzt: „Durch eine spezielle Software können die Blutgefäße dann dreidimensional rekonstruiert werden. So können wir sehr schnell und zuverlässig Aussagen darüber treffen, an welchen Stellen entzündliche Prozesse im Gelenk stattfinden und ob eine rheumatoide Erkrankung dafür als Ursache in Frage kommt“. Neben möglichen differenzialdiagnostischen Hinweisen stellt diese Methode ein hervorragendes Instrument dar, um eine entzündliche Aktivität im Langzeitverlauf zu überwachen und damit den Effekt einer antientzündlichen Therapie über die rein klinische Untersuchung hinaus zu objektivieren, wie Dr. Strunk schildert.

In der Diagnostik entzündlicher Gelenkprozesse bei rheumatoiden Erkrankungen kommt auch der Magnetresonanztomographie eine wichtige Bedeutung zu. Diesem Verfahren wurde im Expertenworkshop an der Kerckhoff-Klinik daher ebenfalls ein bedeutender theoretischer und praktischer Schwerpunkt gewidmet. „Mit modernen, so genannten Niederfeld-Kernspintomographen, ist es heute möglich, eine hochauflösende Darstellung von Entzündungsprozessen in den Gelenken zu konstruieren“, erläutert Prof. Müller-Ladner. „Zudem lassen sich diese Untersuchungen im Vergleich zum Hochfeld-MRT kostengünstiger durchführen“. Ein Niederfeld-Tomograph arbeitet mit einem deutlich geringeren Magnetfeld als die meist in der Ganzkörperdiagnostik eingesetzten Hochfeld-Tomographen. Der Pa-tient verbleibt dabei außerhalb des Magnetfeldes und nur das zu untersuchende

Gelenk wird in das Magnetfeld eingebracht. „Das hat große Vorteile bei der Lagerung der Patienten während der Untersuchung. Insbesondere Rheumapatienten leiden häufig unter starken Schmerzen, so dass eine möglichst schmerzfreie Lagerung hier besonders wichtig ist. Zudem sind vor allem die Gelenke an Händen und Füßen von Arthritis betroffen und lassen sich mit diesem Verfahren daher recht unkompliziert untersuchen. Im Hochfeld-MRT müsste der Patient dazu für etwa 30 Minuten im engen Untersuchungskanal bleiben“, erläutert Prof. Müller-Ladner und ergänzt: „Zudem hat die Kernspintomographie den Vorteil, dass der Patient keiner Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Die Kerckhoff-Klinik verfügt über einen solchen Niederfeld-MRT und im Rahmen des MRT-Kurses konnten viele Kollegen aus Deutschland von der Erfahrung, die wir hier in der Kerckhoff-Klinik bei der Anwendung der sonographischen und der MRT-Diagnostik gesammelt haben, profitieren. Da die Veranstaltung sehr positiv aufgenommen wurde, planen wir weitere Expertenworkshops zu diesem Thema“, so Prof. Müller-Ladner abschließend.

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Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
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