Siemens errichtet neue HGÜ-Fernverbindung in Indien – verlustarmer Energietransport über 780 Kilometer

Die neue HGÜ-Anlage soll die Stromversorgung der wachsenden Region um die Megacity Neu-Delhi verstärken, ohne zusätzliche Kraftwerke bauen zu müssen. Der Gesamtauftragswert des von der Weltbank finanzierten Projektes beträgt etwa 235 Mio. EUR. Der Siemensanteil beläuft sich auf rund 170 Mio. EUR. Die endgültige Inbetriebnahme ist für November 2009 vorgesehen.

Bei dem geplanten Projekt handelt es sich um die vierte und leistungsstärkste HGÜ-Fernverbindung in Indien. Das bipolare 500-kV-Gleichstromübertragungssystem mit einer Leistung von 2500 MW wird künftig elektrische Energie verlustarm von Ballia im Osten der Provinz Uttar Pradesh zum 780 km entfernten Bhiwadi in der Provinz Rajasthan in der Nähe Neu-Delhis transportieren. Im Vergleich zur konventionellen Drehstromübertragung mit 400 kV verbessert die Hochspannungs-Gleichstromübertragung die Energieeffizienz bei diesem Projekt derart, dass pro Jahr 688.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Als Konsortialführer trägt Siemens die Gesamtverantwortung für das Projekt, inklusive der Auslegung des kompletten HGÜ-Systems. Siemens liefert den größten Teil der Kernkomponenten wie Stromrichterventile, Stromrichtertransformatoren, Glättungsdrosseln, Schutz- und Leittechnik sowie die AC- und DC-Filter. Zudem übernimmt das Unternehmen die Transportaufgaben, Bauarbeiten sowie die Installation und Inbetriebsetzung des HGÜ-Systems. Konsortialpartner BHEL liefert die Umrichtertransformatoren für die Konverterstation Bhiwadi sowie Komponenten der Wechselspannungsschaltanlage für beide Umrichterstationen.

Die neue HGÜ-Fernverbindung ist die zweite Anlage, die Siemens in Indien baut. Die erste Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsstrecke war die Fernverbindung „East-South“, derzeit noch die zweitlängste HGÜ-Verbindung der Welt. Die Siemens-Anlage transportiert seit 2003 verlustarm elektrische Energie aus dem Kraftwerkskomplex Talcher im Bundesstaat Orissa im Osten Indiens über 1450 km nach Süden in die Industrieregion um Bangalore. Diese Anlage ist ursprünglich für eine Übertragung von 2000 MW ausgelegt gewesen. Im Sommer 2006 beauftragte die Powergrid Corporation of India Siemens damit, die Leistung dieser HGÜ-Anlage zu erhöhen. Nach dem Upgrade wird eine optimierte Ausnutzung der Überlastfähigkeit von bis zu 2500 MW möglich sein, womit der Energieversorger dem in der Region um Bangalore wachsenden Energiebedarf Rechnung trägt.

Siemens Power Transmission and Distribution (PTD), Erlangen, ist eines der führenden Unternehmen auf dem Weltmarkt für Energieübertragung und -verteilung. Als Produktlieferant, Systemintegrator, Komplettlösungs- und Serviceanbieter ermöglicht Siemens PTD Stromversorgern und der Industrie den wirtschaftlichen und zuverlässigen Transport elektrischer Energie vom Kraftwerk bis zum Verbraucher. In mehr als 100 Ländern vertreten, erwirtschaftete PTD mit weltweit rund 27.500 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2006 (30. September) einen Umsatz von 6,5 Mrd. EUR.

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Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/ptd

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