Rittal-Werke gewinnen Energie aus Pflanzenöl

Den wenigsten Mitarbeitern im Rittal-Werk in Haiger wird es wohl aufgefallen sein. Bereits seit einem Jahr sorgt ein im Untergeschoss installiertes, hochmodernes Blockheizkraftwerk für alternative Energiegewinnung. Wärme wird bei Rittal nun nicht mehr ausschließlich aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Auch kommt Strom nicht einfach „aus der Steckdose“.

Der Schaltschrank- und IT-Spezialist setzt seit geraumer Zeit konsequent auf eine der derzeit effizientesten und modernsten Technologien im Markt der Erneuerbaren Energien: die Energiegewinnung aus Pflanzenöl mittels Blockheizkraftwerken. Ende Dezember hat das heimische Unternehmen nun zwei weitere Anlagen in den Werken Rittershausen und Herborn ans öffentliche Strom- und interne Wärmenetz angeschlossen.

Dabei kommt das Patent für die höchst innovative Technologie der Energiegewinnung aus Pflanzenöl aus der Unternehmensgruppe selbst: das Energietechnik-Unternehmen Würz Energy aus Wilnsdorf ist jüngster Zuwachs der Friedhelm Loh Group und in Sachen dezentraler Energieversorgung einer der Vorreiter im Markt.

„Aufgrund der äußerst positiven Umweltbilanz durch deutliche Reduzierung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) sowie erheblichen Energieeinsparungen haben wir uns entschlossen, konsequent auf die Technologie der Blockheizkraftwerke zu setzen“, so Friedhelm Utsch, Leiter für Sicherheit, Energie, Umwelt und Bauten (SEUB) der Friedhelm Loh Group.

Entscheidend für die umweltfreundliche Energiegewinnung und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen sind deren hohe Gesamtwirkungsgrade von bis zu 87% und mehr. Dies erreichen Blockheizkraftwerke dadurch, dass sie einen Großteil der erzeugten Wärme – entstanden durch die Verbrennung des Pflanzenöls im Dieselmotor – gezielt als Heizenergie nutzen können. Im Vergleich dazu erzielen herkömmliche Stromversorgungsanlagen aufgrund von Umwandlungs- und Übertragungsverlusten lediglich Gesamtwirkungsgrade von ca. 40%.

„Pro Blockheizkraftwerk können wir letztlich bis zu 2,3 Millionen kWh Strom ins öffentliche Netz und 2,4 Millionen kWh Wärmeleistung pro Jahr ins Rittal Energienetz einspeisen“, so Utsch. Insgesamt kann Rittal mit der innovativen Energietechnologie nicht nur deutlich seinen herkömmlichen Brennstoffbedarf reduzieren, sondern leistet damit auch einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz.

„Bei der Verbrennung von Pflanzenöl wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie durch das Wachstum der Pflanzen gebunden wird“, erklärt im Weiteren Josef Rhim, Geschäftsführer bei Würz Energy in Wilnsdorf.

Mit Würz Energy in einen Zukunftsmarkt

Mit der Übernahme von Würz Energy in 2006 geht die Friedhelm Loh Group weiter auf Expansionskurs und verfolgt den Einstieg in den vielversprechenden Zukunftsmarkt der Eneuerbaren Energien. Im neuen Unternehmensbereich „Loh Renewable Energy“ werden insgesamt mehrere Geschäftsfelder gebündelt. Am Standort Wilnsdorf entwickelt und produziert Würz Energy Blockheizkraftwerke von 90 kW bis 340 kW zur dezentralen umweltfreundlichen Energiegewinnung aus Pflanzenöl und ist zugleich Lieferant für Photovoltaik-Solarmodule.

Das Full-Service-Angebot reicht von der Beratung über die Finanzierung (Würz Contracting) bis zur Inbetriebnahme und Instandhaltung. Die Geschäftseinheit Würz Oil konzentriert sich darüber hinaus auf den Handel mit Pflanzenöl. Würz Energy bietet insgesamt Blockheizkraftwerke, die den Ansprüchen von Wohnsiedlungen (ca. 30 kW) bis hin zu komplexen Industrieanlagen (ca. 20.000 kW) gerecht werden.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Unternehmensmeldungen

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer