Siemens und Bilfinger Berger bauen Stadtbahnlinie in Edinburgh

Die Siemens-Industry-Division Mobility hat als Mitglied eines Konsortiums, unter der Führung des Baukonzerns Bilfinger Berger, den Zuschlag für das derzeit größte Infrastrukturprojekt Schottlands erhalten.

Die beiden Unternehmen werden eine neue, 19 Kilometer lange Stadtbahnlinie in der schottischen Hauptstadt Edinburgh als Turnkey-Projekt bauen. Insgesamt hat das Projekt der Stadt Edinburgh ein Volumen von über 640 Millionen Euro. Der Vertrag des Konsortiums hat einen Wert von 350 Millionen Euro, der Siemens-Anteil beträgt mehr als 160 Millionen Euro.

Der erste Abschnitt der zweigleisigen Linie in Edinburgh soll 2011 betriebsfertig sein. Sie verbindet die nördlichen Vororte sowie den 13 Kilometer westlich der Stadt gelegenen Flughafen mit dem Zentrum. Geplant sind 22 Haltestellen. Innerhalb des Konsortiums übernimmt Siemens die Verantwortung für die Systemintegration und Lieferung der Kommunikationstechnik, die Leit- und Signaltechnik, die Elektrifizierung inklusive der Unterwerke sowie Teile des Gleisbaus. Ein Instandhaltungsvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren und die Lieferung der Depot- und Werkstattausstattung komplettieren den Auftrag.

„Siemens hat seine Zuverlässigkeit und Liefertreue auf dem internationalen Bahnmarkt schon bei unzähligen Projekten unter Beweis gestellt. Das gilt sowohl für die Lieferung einzelner Systeme als auch für die Integration von Infrastruktur. Die Beteiligung an diesem prestigeträchtigen Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für Siemens in Schottland, wo der Konzern mehr als 2900 Mitarbeiter in verschiedenen Industriezweigen von Verkehr über Energie bis hin zu Financial Services beschäftigt“, sagte Christian Roth, Managing Director von Siemens Transportation Systems UK – einem Unternehmensteil der Division Mobility im Siemens-Sektor Industry.

Edinburgh ist mit knapp 450.000 Einwohnern einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Schottlands. Die Stadt verfügte bis ins vergangene Jahrhundert über ein Straßenbahnnetz, stellte den Betrieb aber 1907 ein. Seither wurde der Öffentliche Nahverkehr einzig mit Bussen abgewickelt. Kunde von Siemens und Bilfinger Berger ist die Transport Initiatives Edinburgh (tie), eine 100%-ige Tochter der Stadt Edinburgh. Geplant ist, das Straßenbahnnetz in den kommenden Jahren in vier Phasen weiter auszubauen. Die Edinburgher Verkehrsinitiative tie setzt darauf, dass die Straßenbahn als komplett neue Transportmöglichkeit in Edinburgh auch für Autofahrer attraktiv sein wird, „gerade dort, wo andere öffentliche Verkehrsmittel versagt haben“.

Mit dem neuen Auftrag setzt die Siemens-Industry-Division Mobility, in die nach der Umstrukturierung des Siemens-Konzerns die Aktivitäten des ehemaligen Siemens-Bereichs Transportation Systems (TS) überführt wurden, ihren Erfolg in Großbritannien fort. So hat Siemens zuletzt die Zugflotte der Betreiber First TransPennine Express, South West Trains, Heathrow Express, One Great Eastern, Northern Trains and London Midland erneuert und auch deren Wartung übernommen. Kürzlich erhielt das Unternehmen zudem vom britischen Leasingunternehmen Porterbrook den Auftrag, 37 Desiro-Züge zu liefern. Die Order hat ein Volumen von 240 Millionen Euro. Die Auslieferung soll noch in diesem Jahr beginnen. Der Siemens-Konzern ist zudem Mitglied des Konsortiums Express Rail Alliance, das sich an der Ausschreibung des Intercity-Express-Programms beteiligt. Dabei geht es um die Entwicklung, den Bau und die Instandhaltung der nächsten Generation von Hochgeschwindigkeitszügen für Großbritannien.

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport- und Gebäudetechnik. Mit durchgängigen Hardware- und Software-Technologien und umfassendem Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität und Effizienz seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility, Drive Technologies und Osram. Mit weltweit rund 209000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2007 einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro (pro forma, unkonsolidiert).

Die Siemens-Division Mobility (Erlangen) ist der international führende Transport- und Logistik-Lösungsanbieter. Mit dem Ansatz „Complete Mobility“ verfolgt die Division das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu vernetzen, um Menschen und Güter effizient zu transportieren. Complete Mobility vereint dabei Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehrstechnik mit Lösungen bei Flughafenlogistik, Postautomatisierung und Bahnstromversorgung sowie Schienenfahrzeugen im Nah-, Regional- und Fernverkehr und zukunftsorientierte Servicekonzepte.

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