Feinstaub aus Verkehr mindern: Umweltzonen und Dieselplaketten einführen.

Partikelfilterförderung nicht Nonplusultra

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bundesregierung sowie die Länder und Kommunen aufgefordert, außer der morgen vom Bundeskabinett zu beschließenden Rußfilter-Förderung weitere Maßnahmen zur Feinstaubreduzierung umzusetzen. Neben den von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgeschlagenen Farb-Plaketten für rußarme Fahrzeuge gehöre dazu die Einrichtung weiträumiger Umweltzonen. Der zunehmende Ausflugs- und Ferienverkehr verstärke die Gefahr, dass neben München, Berlin, Leipzig, Hannover, Düsseldorf, Dresden, Dortmund und Braunschweig in Kürze weitere Städte die Feinstaubgrenzwerte an mehr als den erlaubten 35 Tagen überschreiten würden. Deshalb müssten sowohl die Ausgabe von Plaketten als auch die Ausweisung von Umweltzonen noch vor Ferienbeginn ermöglicht werden.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: „Die Ausrüstung von Dieselautos mit Partikelfiltern ist zwar nicht das Nonplusultra bei der Bekämpfung des Feinstaubs. Diese Maßnahme ist jedoch genauso wichtig wie die Kennzeichnung von Dieselstinkern mit Farbplaketten. Mit der steuerlich geförderten Nachrüstung und durch den ausschließlichen Gebrauch gefilterter Dieselautos kann jede Autofahrerin und jeder Autofahrer nun für saubere Luft sorgen. Damit wird eine Umwelttechnik durchgesetzt, der sich die deutsche Autoindustrie viel zu lange verweigert hat.“

Die Feinstaubbelastung in den Großstädten lasse sich etwa um ein Viertel senken, wenn großflächige Umweltzonen eingerichtet und Dieselautos ohne Partikelfilter daraus verbannt würden. Unverzichtbar sei zudem die Einführung der Euro-6-Norm für LKW, damit sich auch in diesem Bereich der Stand der Technik durchsetze.

Neben den Belastungen aus dem Straßenverkehr hätten auch Industrieanlagen, Kraftwerke, Haushalte, Erdarbeiten und Baustellen noch große Potentiale zur Reduzierung des Feinstaubs.

Timm: „Feinstaub hat viele Ursachen. Wir können und müssen sie gleichzeitig angehen. Die Städte und Kommunen warten darauf, möglichst schnell Umweltzonen auszuweisen und den darin einfahrenden Verkehr zu begrenzen. Der Bundesrat darf dies nicht hinauszögern, denn auch die Opposition steht in der Verantwortung, alles für den Schutz der Gesundheit der Menschen zu tun. Pro Jahr 65000 vorzeitige Sterbefälle durch Feinstaub in Deutschland – diese Zahl hat die neueste EU-Studie ermittelt – sind genau 65000 zuviel.“

Umweltzonen sollten nach Ansicht des BUND möglichst großflächig ausgewiesen werden, damit es nicht zur Verlagerung von Verkehrsströmen in die Randgebiete komme. Begünstigt würden dann lediglich die Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“.

Media Contact

Rüdiger Rosenthal presseportal

Weitere Informationen:

http://www.bund.net

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