Zum Weltfeuchtgebietsstag (2.2.): NABU-Moorschutzfonds nimmt Fahrt auf

„Wer sich den Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt auf die Fahne schreibt, muss den Feuchtgebietsschutz ernst nehmen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Fast vierzig Jahre nach dem Beitritt Deutschlands zur Ramsar-Konvention (Internationales Übereinkommen zum Schutz der Feuchtgebiete) sei die Bilanz für Deutschland recht bescheiden. Für einen effektiveren Schutz der Feuchtgebiete ist insbesondere eine Reform der Agrarpolitik notwendig. Großflächig wirkende Eingriffe in den Landschaftswasserhaushalt und anhaltend hohe Nährstoffeinträge bedrohen diese Lebensräume nach wie vor. Die in der Ramsar-Konvention geforderte nachhaltige und ökologische Nutzung findet in diesen wertvollen Schutzgebieten nur selten statt.

„Die Situation ist insbesondere für unsere Moorlandschaften dramatisch. Die gravierenden Änderungen in der Landnutzung haben den deutschen Mooren in den vergangenen Jahren zugesetzt. Trotz der hohen Bedeutung für den Arten- und Klimaschutz hält der Moorschwund weiter an“, so Tschimpke. Dabei konterkariere die Bundesregierung mit ihrer aktuellen Förderpolitik die eigenen Klimaschutzziele. Der vielerorts für Biogasanlagen auf Moorböden angebaute Mais verursache durch diese Nutzung ein Vielfaches an klimaschädlichen Emissionen von dem, was durch den Ersatz von fossilen Energieträgern eingespart werde.

Als erster Naturschutzverband hat der NABU seine Moorschutzprojekte hinsichtlich ihrer Klimarelevanz untersuchen lassen und gezeigt, welche hohe Bedeutung diese Naturschutzprojekte auch für den Klimaschutz haben. Mittlerweile werden in Deutschland über den eigens gegründeten Deutschen Moorschutzfonds im NABU mehr als zehn Projekte gefördert. Allein durch die drei großen niedersächsischen Projekte im Lichtenmoor, am Theikenmeer und im Großen Moor bei Gifhorn können auf lange Sicht über 800.000 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart werden.

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