Startschuss für beispielgebende Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit für kommunalen Klimaschutz

In diesem Monat startet unter Federführung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie ein Forschungsprojekt mit dem ehrgeizigen Ziel, für die chinesische Stadt Wuxi und für die Region Düsseldorf umfassende kommunale Klimaschutzstrategien zu erarbeiten und in die Anwendung zu bringen. Die Stiftung Mercator stellt dafür 1,65 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Unterschied zu vielen anderen Ansätzen, sollen Bausteine für Stadtentwicklungskonzepte erarbeitet werden, die neben der zentralen Anforderung der Senkung von Treibhausgasemissionen zugleich auch Wege zur Minderung des Ressourcenverbrauchs sowie zur Anpassung an die nicht vermeidbaren Folgen des Klimawandels aufzeigen. Dieser integrative Ansatz, der erstmals in dieser Größenordnung entwickelt wird, soll weit über die beteiligten Ballungsräume hinaus wirken und Anstöße für eine nachhaltige Entwicklung der Städte der Zukunft geben. Konsequenterweise werden deshalb auch angrenzende Regionen, allen voran die Stadt Ratingen, die seit 2007 eine Städtepartnerschaft mit dem Wuxi-Bezirk Huishan verbindet, in das Projekt einbezogen.

Das Projekt wird im engen Austausch mit politischen und administrativen Entscheidungsträgern vor Ort stattfinden und soll einen intensiven Dialog zwischen beiden Regionen initiieren. In dem Prozess geht es um ein „gemeinsames Lernen“, denn beide Städte sind bereit, zum „Vorreiter“ für den Übergang in eine nachhaltige Zukunft zu werden.

In Städten werden derzeit 80 Prozent der globalen anthropogenen Treibhausgase emittiert. Der Trend ist steigend, denn immer mehr Menschen – zurzeit etwa die Hälfte der Weltbevölkerung – leben in Städten. Hier wird der größte Teil der Ressourcen unwiederbringlich verbraucht, hier haben wir es mit langlebigen Infrastrukturen zu tun. Frühes Handeln zahlt sich hier also besonders aus.

Das Forschungsprojekt „Low Carbon Future Cities“ wird von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Wuppertal Institut in enger Zusammenarbeit mit anderen deutschen und chinesischen Wissenschaftlern durchgeführt: China Environment Research (CER), Tsinghua University, Research Centre for International Environmental Policy (RCIEP), China Meteorological Aministration, National Climate Centre (NCC), Chinese Society for Sustainable Development (CSSD), Wuxi Low Carbon Development Research Centre (WLCDRC) und dem UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Center for Sustainable Consumption and Production (CSCP).

Stimmen zum Projektstart:

Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen:

„Die urbanen Ballungsräume und die Kommunen sind ein zentraler Schlüssel für den Erfolg im Klimaschutz, ganz besonders in Nordrhein-Westfalen. Ich freue mich, dass die Landeshauptstadt diese Herausforderung annimmt und mit Unterstützung der Stiftung Mercator und der wissenschaftlichen Expertise des Wuppertal Instituts Impulse für andere Städte und Regionen gibt. Das Projekt unterstreicht das Potenzial Nordrhein-Westfalens für eine Führungsrolle beim Klimaschutz.“

Dirk Elbers, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf:
„Der Umstand, dass die Landeshauptstadt Düsseldorf in dem vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH durchgeführten, wissenschaftlichen Projekt mit der Region Wuxi der deutsche Projektbeteiligte ist, ist als Auszeichnung für die städtischen Klimaschutzaktivitäten zu verstehen. Ich freue mich, dass die Mercator Stiftung dieses Projekt unterstützt. Das Projekt wird uns helfen, die gemeinsamen Bemühungen um eine klimaneutrale Welt voranzutreiben. Wenn wir mehr voneinander lernen, entstehen Vertrauen und Mut zu lokalen Initiativen.“
Yang Weize, Parteisekretär der Städtekommission der Provinz Jiangsu sowie der Stadt Wuxi:

„Nur wenn Wuxi seinen Klimaschutzpfad ausbaut, kann die Stadt den Druck der Energienachfrage senken und Energiesicherheit erreichen. Im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung und Integration sowie durch die enorme Umwelt- und Ressourcenbelastung, die täglich aufgrund des schnellen Wirtschaftswachstums in Wuxi entstehen, ist der Aufbau einer „Low Carbon City“ die einzige Alternative für eine Strategie der Nachhaltigen Entwicklung.“

Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator:
„Mit diesem Projekt verknüpft die Stiftung Mercator zwei ihrer zentralen Wirkungsbereiche: ihren Einsatz für die Reduktion von Treibhausgasen und die Förderung des Deutsch-Chinesischen Austauschs zu zentralen Zukunftsfragen. Vertrauensbildung durch gegenseitiges Lernen ist für die Stiftung Mercator ein zentraler Pfeiler, auf dem ein international abgestimmtes Vorgehen zur Verhinderung eines gefährlichen Klimawandels fußen muss.“
Prof. Dr. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts:
„Seit seiner Gründung 1991 arbeitet das Wuppertal Institut an Visionen für eine ressourcensparende und CO2-arme Gesellschaft. Mittlerweile verfügt es über einen großen Erfahrungsschatz in der Erarbeitung von Zukunftsszenarien, in der Entwicklung von Klimaschutzkonzepten sowie von Strategien zum Ressourcenmanagement und zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere auch auf der Ebene von Städten. Gerade durch die Integration dieser Forschungsansätze und durch seine Praxisnähe hat dieses Projekt das Potenzial, beispielgebend für andere Städte auf der Welt zu sein.“

Kontakt:

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Prof. Dr. Manfred Fischedick,
Dr. Daniel Vallentin
(Projektleiter)
Tel. (+49 (0)202 24 92-309
daniel.vallentin@wupperinst.org
Dorle Riechert
(Leiterin Öffentlichkeitsarbeit)
Tel. (+49) (0)202 2492 -180
pr@wupperinst.org
Stiftung Mercator
Dr. Lars Grotewold
(Projektmanager)
Tel. (+49) (0)201-24522-32
lars.grotewold@stiftung-mercator.de
Marisa Klasen
(Kommunikationsmanagerin)
Tel. (+49) (0) 201 245 22 53
marisa.klasen@stiftung-mercator.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

So soll risikoreiche generative KI geprüft werden

Die beschlossene KI-Verordnung der EU sieht vor, dass Künstliche-Intelligenz-Modelle (KI) „für allgemeine Zwecke mit systemischem Risiko“ besonders strikt überprüft werden. In diese Modellkategorie gehören auch populäre generative KI-Modelle wie GPT4…

Partner & Förderer