Schutzprojekt Dracula Forest Reserve – Regenwald zum Verkauf

In diesen dünn besiedelten Gebieten sind immer noch grosse Urwaldbestände vorhanden, doch werden diese zunehmend für die Landwirtschaft gerodet. Um diesen einzigartigen Lebensraum zu erhalten, hat der Botanische Garten der Universität Basel das Schutzprojekt «Dracula Forest Reserve» lanciert.

Zurzeit stehen in dem Grenzgebiet zu Kolumbien rund 500 Hektar Wald zum Verkauf, wird jetzt gehandelt, kann der Wald noch unversehrt erworben werden. Der Botanische Garten Basel konnte für 100 Hektar Urwald bereits die finanziellen Mittel sichern, für weitere 400 fehlt noch das nötige Geld.

Waldrodung schreitet voran

Heinz Schneider vom Botanischen Garten Basel leitet das Projekt: «Der Landerwerb ist der wirksamste Schutz gegen die voranschreitende Waldrodung». Momentan schlagen die ansässigen Bauern ein Waldstück nach dem anderen, um darauf Fruchtkulturen zu pflanzen. «Der Boden kann so höchstens zwei Jahre bewirtschaftet werden. Was danach zurück bleibt, ist trostloses Ödland», erläutert Schneider.

Nachhaltiger Naturschutz durch lokale Partner

Mit etwa fünf Franken kann ein Baum erworben werden. Damit werden nicht nur der Baum, sondern auch alle Pflanzen und Tiere, die in der Krone leben oder vom Wald abhängig sind, gerettet. Mit Geld allein lässt sich jedoch kein nachhaltiger Naturschutz betreiben. «Es braucht engagierte und vertrauenswürdige Partner vor Ort, die den Wald langfristig vor illegaler Nutzung schützen», so Schneider. Der Botanische Garten konnte in Ecuador dafür die erfahrene Naturschutz-Stiftung «Ecominga» gewinnen, die bereits ähnliche Projekte verwirklicht.

Dracula-Orchideen aus Ecuador

Im Zusammenhang mit dem Schutzprojekt in Ecuador zeigt der Botanische Garten Basel diesen Herbst seine Sammlung von Dracula-Orchideen, die weltweit zu den grössten zählt. Diese Nebelwald-Orchideen leben in den artenreichen Wäldern der Anden. Ihre dreieckigen Blüten hängen senkrecht nach unten und bilden eine Art Regenschirm. Die langausgezogenen Blütenblätter erinnern an fliegende Drachen und geben diesen Pflanzen ihren Namen.

Vom 1. bis 17. November 2013 ist die Ausstellung jeweils von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Media Contact

Reto Caluori Universität Basel

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