Ein Rettungsschirm für den Schreiadler!

Die letzten Schreiadler Deutschlands sind jetzt auf ihrem kräftezehrenden und gefährlichen Weg in die 10.000 Kilometer entfernten Winterquartiere im Süden Afrikas. Bei ihrer Rückkehr im nächsten Jahr werden die seltenen „Pommernadler“ nicht obdachlos sein!

Denn im Rahmen ihres u.a. vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Schutzprojektes für den Schreiadler haben die Deutsche Wildtier Stiftung und die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern einen Vertrag unterzeichnet, der wichtige Brutgebiete dieser hochbedrohten Adlerart sichern soll: In drei Waldgebieten im Naturpark Feldberger Seenlandschaft wird zukünftig mit besonderer Rücksicht auf den Schreiadler gewirtschaftet, um dem „Pommernadler“ auch in Zukunft einen geeigneten Lebensraum zu bieten.

„Dieser Vertrag ist ein großer Erfolg, weil Forstwirtschaft und Artenschutz miteinander verzahnt werden“, sagt Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Maßnahmen, die von einem kompletten Nutzungsverzicht bis zu eingeschränkter Pflege wertvoller Edellaubholzbestände reichen, garantieren die langfristige Eignung dieser Wälder als Bruthabitat für den Schreiadler. „Der vereinbarte Umgang mit den sogenannten Waldschutzarealen hat Modellcharakter für alle noch vorhandenen Brutwälder des Schreiadlers“, so Baron Münchhausen weiter.

Für Sven Blomeyer, Vorstand der Landesforst MV, ist die Vereinbarung wegweisend für die konstruktive Zusammenarbeit von Forstwirtschaft und Naturschutz. „Mit den gemeinsam erarbeiteten Richtlinien zur Behandlung der Brutwälder können wir als Forstbetrieb beweisen, dass Schutz und Nutzung auf einer Fläche vereinbar sind. Wir wollen unseren Beitrag zum Schutz der letzten 80 Brutpaare in Mecklenburg-Vorpommern leisten“, so Blomeyer und ergänzt: „Wir produzieren nicht nur Holz in unseren Wäldern, sondern bewahren auch die Artenvielfalt. Das ist leider oft mit wirtschaftlichen Einbußen verbunden!“ Aus Projektmitteln erhält die Landesforst MV einen finanziellen Ausgleich für ihre Leistungen im Schreiadlerschutz, wie zum Beispiel dem Verzicht auf Holznutzung.

Der Schreiadler braucht nicht nur geeignete Wälder zum Brüten, sondern auch Nahrungsflächen in der Agrarlandschaft. Um dies sicherzustellen, schließt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit auch Vereinbarungen mit Landwirten in der Umgebung der Brutwälder ab.

Das Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung zur „Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiadlers in Mecklenburg-Vorpommern“ wird als sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Daneben fördern das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Klara-Samariter-Stiftung das Projekt.

Pressekontakt
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874

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Eva Goris Deutsche Wildtier Stiftung

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