Wie nachhaltig ist unsere Region?

Wie nachhaltig ist die Entwicklung in unserer Region? Wo liegen unsere Chancen? Antwort auf diese Fragen gibt der „Umweltcluster Chancenkompass“, den eine Projektgruppe um Prof. Dr. Werner Wild von der Fakultät Betriebswirtschaft der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg entwickelt hat.

Gleichzeitig ist die Ohm-Hochschule selbst Mitglied im „Umweltcluster Bayern“ geworden. Das Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft will Umwelttechnologie-Unternehmen dabei unterstützen, marktfähige Produkte zu entwickeln, herzustellen und im In- und Ausland zu vertreiben. Der „Umweltcluster Bayern“ wird von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen der Allianz Bayern Innovativ, Cluster-Offensive Bayern, gefördert.

Umweltmanagement und Nachhaltige Entwicklung sind schon seit Jahren die Spezialthemen von Prof. Dr. Werner Wild. Gemeinsam mit Kollegen von der Fakultät Betriebswirtschaft und der Fakultät Angewandte Chemie hat er nun den „Umweltcluster Chancenkompass“ entwickelt. Diese Evaluierungsmethode bietet eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für Regionen und Landkreise, die ihr Umweltprofil analysieren wollen. Methodisch entwickelt und praxistauglich gemacht wurde der „Umweltcluster Chancenkompass“ in der Modellregion Neumarkt in der Oberpfalz, zu der die Ohm-Hochschule beste Verbindungen pflegt.

Umweltstandard lässt sich messen
„Unser Chancenkompass basiert auf einem Kennzahlensystem, mit dem sich der aktuelle Umweltstandard in einer Region ermitteln lässt“, erläutert Prof. Dr. Wild das Projekt. Erfasst werden zum Beispiel Daten zur Abwasserentsorgung und Klärschlammentwertung, zur Nutzung regenerativer Energien oder zu Umweltmanagement in Unternehmen der Region. „Eine Analyse der Ergebnisse zeigt dann, in welchen Bereichen eine Region Stärken oder Schwächen hat und wo beispielsweise Investitionen in Umwelttechnologie am effizientesten sind“, ist sich Prof. Dr. Wild sicher.
Modellregion Neumarkt
In der Region Neumarkt in der Oberpfalz bestätigte der Chancenkompass die langjährige, an den Zielen der Nachhaltigkeit orientierte Regionalentwicklung. Die Evaluierung begann im Jahr 2007 als gemeinsames Projekt von Hochschule, Landkreis und Cluster und wurde Ende 2008 abgeschlossen. Landrat Albert Löhner zeigte sich bei der Vorstellung des Konzeptes begeistert: „Bereits seit mehr als zehn Jahren entwickeln wir uns hin zu einer Umweltregion. Der Umweltcluster Chancenkompass zeigt die Früchte dieses Engagements und eröffnet uns neue Perspektiven!“ Der Landkreis Neumarkt weist bei einigen relevanten Umweltaspekten hervorragende Ergebnisse auf und liegt weit über dem Landesdurchschnitt. Besonders hervorzuheben ist das Engagement im Bereich der regenerativen Energien.
Nutzen für Regionen
„Wir bieten den Umweltcluster Chancenkompass natürlich auch anderen Regionen an“, betont Projektleiter Prof. Dr. Wild. „Der Nutzen für die Regionen liegt klar auf der Hand: Wir sammeln bereits vorhandene Umweltdaten, erheben neues Datenmaterial, erarbeiten ein wissenschaftlich fundiertes Stärkenprofil und zeigen Entwicklungspotenziale auf. Nicht zuletzt steigt durch eine solche Maßnahme auch die Akzeptanz der Bevölkerung und deren Identifikation mit der Region.“ Aus den Ergebnissen der Untersuchung werden konkrete Projekte abgeleitet, die in Aufträgen an bayerische Unternehmen münden.

Beim Umweltcluster hofft man, dass das Vorbild des Landkreises Neumarkt bald viele Nachahmer findet und sich auch anderen Regionen evaluieren lassen. Interessenten können sich an sowohl an die Geschäftsstelle des Umweltcluster in Augsburg als auch an die Zentralstelle für Wissens- und Technologietransfer der Ohm-Hochschule wenden (Tel: 0911/5880-42 29).

Umweltschutz an der Hochschule
Die Ohm-Hochschule engagiert sich auch an anderer Stelle für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Im Hochschulentwicklungsplan heißt es „Aufgrund ihrer globalen und interdisziplinären Orientierung fühlt sich die Ohm-Hochschule sozialem und umweltverantwortlichem Handeln verpflichtet. Sie versucht deshalb, die Grundsätze nachhaltigen Wirtschaftens und der Sicherung der Lebenschancen künftiger Generationen in ihr Lehrangebot zu integrieren wie auch in ihrem Verwaltungshandeln zu verankern.“ Damit diese Leitidee auch umgesetzt wird, wurde im Jahr 1992 der Ausschuss für Ökologie gegründet. Er koordiniert und fördert fachübergreifende Projekte und Lehre zum Themenkomplex Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Sprecher dieses Gremiums ist Prof. Dr. Werner Wild.

Dass auch andere Kollegen in diesem Bereich aktiv sind, belegt Prof. Dr. Ulrich Teipel aus der Fakultät Verfahrenstechnik. Die Fakultät ist seit kurzem Mitglied im Netzwerk „Forschung für Nachhaltigkeit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Denn in den Bachelor-Studiengängen Verfahrenstechnik und Prozessinformatik und dem Masterstudiengang Chemieingenieurwesen werden die Studierenden an verschiedenen Stellen mit den Themen Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitsstrategie, Rohstoffproduktivität vertraut gemacht.

Hinweis für Redaktionen:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Werner Wild, E-Mail: werner.wild@ohm-hochschule.de +++ Gerne hilft auch die Presse- und Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@ohm-hochschule.de

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Elke Zapf idw

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