Mein Freund der Baum ist in Gefahr

Als Georg-Forster-Stipendiat ist Prof. Dr. Nabiul Islam Khan (Bangladesh) seit einigen Tagen an der TU Dresden zu Gast. Mit Mitteln der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgestattet, wird er nun für zwei Jahre an der Professur für Forstliche Biometrie/Systemanalyse bei Prof. Uta Berger arbeiten und sich dort vorrangig mit der Analyse und Simulation von Lebensräumen im größten zusammenhängenden Mangrovenwald der Welt, den Sundarbans in Bangladesch, beschäftigen.

Die Sundarbans (bengalisch für „Schöner Wald“ oder „Schöner Dschungel“) ist der größte Mangrovenwald der Erde. Große Flüsse wie der Ganges, der Brahmaputra oder die Meghna haben hier ihre Mündungsgebiete, in denen regelmäßige Überschwemmungen ein ganz eigenes Küstenwald-Ökosystem mit verschiedenartigen Halophyten (Salzpflanzen) geschaffen haben. Große Teile der Sundarbans gehören zu einem Nationalpark, der an der gemeinsamen Grenze von Indien und Bangladesch liegt. Sie wurden 1997 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Nabiul Khan ist Professor an der Khulna Universität in Bangladesch. Sein Master- und sein Promotionsstudium absolvierte er in Japan. „Dr. Khan hat sich auf dem Gebiet Ökophysiologie spezialisiert und hat besondere Erfahrung im Aufbau und der Anwendung von geographischen Informationssystemen“, sagt Prof. Uta Berger. „Während seines Aufenthaltes an unserem Institut wird er sich intensiv in das Gebiet der ökologischen Modellierung einarbeiten. Weltweit gibt es nur drei Forschungsgruppen, die sich derzeit mit der Simulation von Mangrovenwäldern beschäftigen; unsere ist eine davon.“

Für einen effizienten Schutz des bestehenden Ökosystems und eine Rehabilitation der degradierten Flächen sei es notwendig, die ablaufenden Überschwemmungs- und Entwässerungsprozesse mechanistisch zu verstehen, erklärt Uta Berger. Darauf ziele das bewilligte Projekt, das sich mit den Wechselwirkungen einzelner Pflanzen und deren Effekte auf die Dynamik der Artengemeinschaft beschäftigt. „Dr. Khan plant eine umfassende Synthese des vorhandenen Wissens in Kombination mit ergänzenden Felduntersuchungen mittels Simulationsexperimenten“, erklärt Prof. Berger. „Eine solche Studie wurde meines Wissens bisher noch nicht für die Sundurbans und nur für wenige andere Küstenwälder weltweit durchgeführt. Die TU Dresden nimmt damit eine Spitzenposition in der internationalen Forschungslandschaft auf diesem Gebiet ein.“

Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. rer. nat. Uta Berger
Tel.: 035203 38-31892
E-Mail: uta.berger@forst.tu-dresden.de

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Kim-Astrid Magister idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dresden.de

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