EU-Projekt unterstützt Kampf gegen Waldbrände weltweit

Das EU-finanzierte SAFER-Projekt („Services and applications for emergency response“) arbeitet an der schnellen Kartierung der von Katastrophen betroffenen Gebiete und anderen Werkzeugen zur Optimierung der Reaktion auf Katastrophen, um eben dies zu ermöglichen.

Das mit rund 27 Mio. EUR im Themenbereich „Weltraum“ des Siebten Rahmenprogramms (RP7) finanzierte Projekt ist Teil des größeren Programms für Globale Überwachung von Umwelt und Sicherheit (GMES).

Waldbrände sind eine schwere Belastung für das Leben der Bürger, für die Natur und auch die Tierwelt der EU und scheinen – zum Teil aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels – jährlich zuzunehmen. Große Gebiete der Erde werden sowohl durch Feuer als auch von Überflutungen verwüstet. Satellitentechnologie einsetzende Frühwarnsysteme sind höchst wünschenswert, aber es ist gleichermaßen äußerst wichtig, dass einer ausgegebenen Warnung eine schnelle und effiziente Reaktion folgt.

In weiten Teilen der Welt ist das vorhandene, wichtige Infrastrukturen wie Straßen, Schienen oder städtischen Siedlungen anzeigende Kartenmaterial sehr veraltet; das kann eine schwere Behinderung jeglicher Notfallprogramme darstellen. Genaue Karten sind jedoch dringend erforderlich, um Feuerwehrleute und andere Nothelfer vor Ort bei ihren Rettungsarbeiten zu unterstützen.

Ein manuelles Sammeln von Informationen zur Kartierung wäre überaus schwierig und zeitraubend. So ist eines der vielen Ziele des SAFER-Projekts, das die Erfahrung von 55 Partnern (einschließlich der Gemeinsamen Forschungsstelle und mehrerer kleiner und mittlerer Unternehmen u. a.) vereint, der Einsatz von Satelliten- und Radartechnologien zur Erstellung einer genauen Kartenmaterial-Datenbank, die unmittelbar nach der Feststellung eines Notfalls abgefragt werden kann.

Eine genaue Sicht auf das von der Katastrophe betroffene Gebiet kann überdies aufgrund der Rauchentwicklung bei Bränden auch noch besonders schwierig sein. Eines der technologischen Ziele des Projekts besteht darin, Radartechnik und moderne bildgebende Verfahren optimal auszunutzen, um nützliche Referenzkarten zu erstellen, die während der Reaktion auf Notfälle zum Einsatz kommen können.

Während sich das auf drei Jahre angelegte Projekt noch in der voroperativen Phase befindet, haben die SAFER-Partner bereits während der Brände in Sardinien, Italien, im Juli und der Mai-Überschwemmungen in Bangladesch, die rund 80 Menschen das Leben kosteten, ihre Dienstleistungen zur Verfügung gestellt. SAFER konnte bei beiden Katastrophen Referenzkarten erarbeiten.

Das Gesamtziel des SAFER-Projekts ist die Stärkung der Kapazitäten Europas zur Reaktion auf Feuer, Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Erdrutsche und humanitäre Krisen. Aufbauend auf dem Erfolg vorangegangener EU-finanzierter Projekte wollen die Partner nicht nur im Notfall Dienstleistungen erbringen, sondern Tools erstellen, verfeinern und validieren, die zu Bemühungen um Wiedernutzbarmachung und Wiederaufbau sowie zur Vorbereitung auf künftige Ereignisse beitragen.

AFER ist eines der ersten konkreten Ergebnisse des europäischen GMES-Programms. Das Hauptziel von GMES ist es, unsere Umwelt besser zu überwachen und zu verstehen sowie einen Beitrag zur Sicherheit zu leisten. Es bietet Daten zu Land, Meer und Atmosphäre, um Entscheidungsträger zu den Klimawandel und die Sicherheit der Bürger betreffenden Fragen zu informieren. Die voroperativen Dienste wurden im Jahr 2008 gestartet, und es wird vorgeschlagen, sie bis in die operative Phase 2011 fortzusetzen.

Media Contact

CORDIS

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer