Erhalt von Mooren schützt das Klima

Der Erhalt von Mooren schützt das Klima, während ihre Trockenlegung einen bedeutenden Anstieg der Treibhausgase bedeutet. Zu diesem Schluss kommt eine von der Universität Greifswald veranstaltete Tagung.

Der hier tätige Agraringenieur Wendelin Wichtmann erklärt im pressetext-Interview, warum Maßnahmen der Rückführung der Moorlandschaften zur nassen Bewirtschaftung oder in ihren ursprünglichen natürlichen Zustand nötig sind.

Die Trockenlegung der Moore zum Gewinn von Nutzflächen für etwa den Mais- oder Kartoffelanbau hat negative Folgen für das Klima. „Bei der Belüftung des mineral- und nährstoffreichen Bodens werden gespeicherte Treibhausgase frei“, so Wichtmann. Die Entwässerung und die anschließende landwirtschaftliche Nutzung verursache einen zusätzlichen jährlichen Ausstoß von 25 Tonnen CO2 pro Hektar, auf Bundesebene sei dies ein Drittel der landwirtschaftlichen Emissionen von Treibhausgasen und vier Prozent der gesamtdeutschen Treibhausgasproduktion.

Als Beitrag zum Klimaschutz schlägt der Greifswalder Forscher vor, Moore erneut zu vernässen, was durch einen Entwässerungsstop und einen Rückstau des Wassers in Flurhöhe geschehen kann. Die wieder entstehenden Moore könnten in Zukunft in Form einer Paludikultur nass bewirtschaftet werden, indem etwa der Energierohstoff Schilf angebaut wird. Am Bodensee nehme demnächst ein Schilfkraftwerk den Betrieb auf, berichtet Wichtmann, auch als Dachmaterial könne Schilf eingesetzt werden.

Eine andere Möglichkeit stellt die Rückführung trockengelegter Moore zu ihrer ursprünglichen Naturform dar, was einen hohen Naturschutzwert erlaube und neue Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten erschließe. „Bei bisherigen Rückführungen von Mooren in Mecklenburg-Vorpommern sind regelrechte Vogelparadiese entstanden“, betont der Greifswalder Agraringenieur.

Bei den Regionalbehörden würden Forderungen nach Wiedervernässung gerne gehört, senke es doch die bisherigen Pumpkosten zur Trockenlegung. Größtes Hindernis für die Rückführung der Moore sei die Akzeptanz der Anrainer, die Mückenplagen und den Verlust der Kulturlandschaft befürchten. „Man muss auch diese Argumente verstehen“, so Wichtmann abschließend.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.botanik.uni-greifswald.de

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