Freigelassene Zuchtnerze sind eine Gefahr für bedrohte Arten

Der Amerikanische Nerz (Mustela vision) wird seit den 30er Jahren in Pelztierfarmen Argentiniens gezüchtet. Einigen Tieren gelang die Flucht nach Chile.

Dort bedrohen sie jetzt akut die Vogelwelt der Insel Navarino. Die Hoffnung, die Raubtiere würden in der rauen Natur nicht überleben, erwies sich schnell als Irrtum. Inzwischen hat sich diese Nerzart entlang von Wasserläufen praktisch auf der ganzen Insel verbreitet und muss gejagt werden, um am Boden brütende Vogelarten vor dem Aussterben zu bewahren.

Aber auch in Deutschland stellt der amerikanische Nerz – auch Mink genannt – bereits ein Problem dar. Da er größer und stärker ist als sein einheimischer Verwandter verdrängt der Amerikanische Nerz den Europäischen Nerz (Mustela lutreola).

Dieser zählt inzwischen zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas. Die unkontrollierte Massenfreilassung von Zuchtnerzen hat dazu mit beigetragen.

Invasive Arten bilden einen Schwerpunkt der Biodiversitätsforschung am UFZ, da sie zum Rückgang der Artenvielfalt wesentlich mit beitragen.

Weitere fachliche Informationen:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Elke Schüttler
Telefon: 0341-235-3256
http://www.ufz.de/index.php?de=6161
oder über die Pressestelle:
Doris Böhme / Tilo Arnhold
Telefon: 0341-235-2278
E-mail: presse@ufz.de
Weiterführende Links:
UFZ-Film „Invasion der Minke“
http://www.sw-pro.tv/proj_f01.htm
http://www.ufz.de/data/Invasion%20Mink%20Film%20de%206715.pdf
BMBF-Forschungsprojekt BIOKONCHIL
http://www.ufz.de/index.php?de=1894
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/EMagazines/evelop/051/t3-am-ende-der-welt.html
UFZ-Pressemitteilungen zum Thema Bioinvasionen:
http://idw-online.de/pages/de/news168137
http://www.ufz.de/index.php?de=10081
Publikation:
SCHÜTTLER, E. (2007): Invasive Räuber auf Inseln: Bewertung des Amerikanischen Minks (Mustela vison) als neue Art auf der südchilenischen Insel Navarino – aus ökologischer und sozialer Perspektive. Treffpunkt Biologische Vielfalt VII. Korn, H. & Feit, U. [Bearb.]. Bonn: BfN-Skripten 207:127-133.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg rund 830 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Tilo Arnhold jidw

Weitere Informationen:

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