Wasserüberwachung geht in die Luft

Finnische Forscher demonstrieren praktischen Nutzen der ESA- und NASA-Satelliten

Finnische Forscher haben erstmals den praktischen Nutzen von Satellitendaten zur simultanen Überwachung der Wasserqualität in großen Seen und Küstenregionen demonstriert. Das Projekt wurde vom Laboratory of Space Technology der Universität von Helsinki in Zusammenarbeit mit dem finnischen Umweltinstitut durchgeführt.

Die Satellitenbilder zeigen u.a. die Wassertrübung in finnischen Gewässern und Küstengebieten unter Anwendung des MODIS-Spektrometers der NASA und des Envisat-MERIS-Spektrometers der ESA. Die Sensoren, die im Bereich der sichtbaren Wellenlänge operieren, sind speziell für die Überwachung von trüben Gewässern ausgerüstet. Die Trübheit gilt als einer der wesentlichen Wasserqualitätskriterien. In der Praxis beschreibt diese den Anteil von Algen-Biomasse und Schwebestoffen im Wasser.

Die Möglichkeit, ein großes Gebiet mit einem einzigen „Wisch“ abzudecken, gilt bei Forschern als die bedeutendste Verbesserung, die mit Unterstützung von Satelliten-Daten erzielt werden kann. Die Methode fördert die Detektion sich rasch ereignender Phänome wie z.B. „Algenblüten“ oder Ölteppiche. Mittels herkömmlicher Verfahren wie etwa der Probenahme separater Gewässerqualitäten werde keine komplette, räumliche Sicht ermöglicht. In nördlichen Regionen mit einer großen Anzahl an Seengebieten, in denen die Wasserqualität stark schwankt und empfindlich auf Klimaveränderungen und Umweltverschmutzung reagiert, erweisen sich die Satelittendaten als wesentliches Instrument der Überwachung. In Finnland liegt die Zahl der Seen, die eine Größe von einem Hektar übersteigen, bei mehr als 60.000. Mittels der MODIS-Daten können nun 50 Prozent des finnischen Seengebietes überwacht werden, dies entspricht einer Fläche von 16.000 km2. Aussagekräftige Daten erhoffen sich die Forscher auch aus dem Monitoring der Ostsee

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Sandra Standhartinger pte.online

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