Der ökologische Fußabdruck: Wo unser Lebensstil Spuren hinterlässt

Wasauchimmer wir im täglichen Leben tun, wir hinterlassen Spuren: Essen, Wohnen und Mobilität haben Auswirkungen auf die Natur, die den Menschen nicht immer bewusst sind. Wissenschafter des Instituts für Ressourcenschonende und Nachhaltige Systeme (RNS) der TU Graz haben gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Natan einen Online-Rechner entwickelt, der die Folgen des Lebensstils auf Klima und Umwelt aufzeigt.

Errechnet wird, wie viel Natur eine Person durch ihre Lebensweise „verbraucht“. Besondere Spitzen im Ergebnis sollen Hinweise liefern, wo jeder effektiv ansetzen kann, einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz zu leisten. Das Programm ist ab sofort unter http://www.fussabdrucksrechner.at frei zugänglich.

Wiener Schnitzel oder Gemüsepizza, Holzheizung oder Solarenergie, Fahrrad oder Flugzeug? Für Klima und Umweltschutz relevante Fragen reichen weit in die persönlichen Lebensbereiche der Menschen hinein. „Die zugespitzte Situation erfordert, dass ökologische Entscheidungen für den Einzelnen deutlich mehr Bedeutung erlangen“, ist Michael Narodoslawsky vom RNS der TU Graz sicher.

Auf Basis jahrelanger Forschungsarbeit entwickelte er gemeinsam mit Kollegen und Studierenden eine Berechnung, die die zentralen umweltrelevanten Aspekte des täglichen Lebens zusammenfasst. „Unsere Berechnung berücksichtigt beruflichen und privaten Verbrauch. Schadstoffe werden umfassend einbezogen und nicht auf CO2-Emissionen reduziert“, erklärt Narodoslawsky das benutzerfreundlich zu bedienende Programm. Das Resultat ist die Größe des persönlichen ökologischen Fußabdrucks, die – gemessen in Quadratmetern – verdeutlicht, wie viel Natur eine Person im täglichen Leben „verbraucht“.

Bewusstseinsbildung als Weg zur Besserung

„Meist zeigt das Ergebnis, dass wir weit mehr Natur 'verbrauchen' als ökologisch vertretbar. Ein sehr ökologisch lebender Mensch verbraucht bereits eine drei- bis viermal so große Fläche wie vorgesehen, ein unökologisch lebender Mensch mitunter das 40-fache“, weiß Narodoslawsky, der mit dem für jedermann zugänglichen Fußabdrucksrechner Hinweise für eine nachhaltigere Lebensweise anbieten will. „Das Programm zeigt, wo die Ursachen liegen, die den Fußabdruck wachsen lassen.

Der Nutzer erkennt so, wo besonderes Verbesserungspotenzial liegt und kann daraus Hinweise für verantwortungsbewusstes Handeln für seinen persönlichen Lebensbereich ableiten“, so Narodoslawsky, der hofft, den Menschen mit seinem Programm Entscheidungshilfen zu bieten. Neben dem Lebensstil-Rechner bietet das RNS der TU Graz bereits einen Online-Rechner, der es erlaubt Nahrungsmittel aus der Sicht der Nachhaltigkeit zu bewerten. Für Unternehmen gibt es ein Programm, das eine vollständige Lebenszyklusanalyse für Produktionsprozesse und Produkte erstellt.

Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael Narodoslawsky
Institut für Ressourcenschonende und Nachhaltige Systeme
Email: narodoslawsky@TUGraz.at
Tel: +43 (316) 873 – 7468

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Alice Senarclens de Grancy, idw

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