Otterschützer: "Ufer muss wieder den Pflanzen und Tieren gehören"

„Wir wollen die Gewässer als ökologisches, ökonomisches und soziales Bindeglied der Region etablieren“, so Dr. Oskar Kölsch von der Aktion Fischotterschutz. „Die Ausbreitung des Fischotters gilt als Kennzahl für die gelungene Revitalisierung der Gewässer.

Wir wollen Korridore schaffen, die isolierte Otter-Populationen miteinander verbinden.“ Zudem soll es eine intensive Öffentlichkeitsarbeit geben mit Führungen von Besuchergruppen und Kooperationen mit Schulen und Hochschulen. Auch das Anlegen von Erlebnispfaden ist geplant. Gefördert wird das Projekt mit 350.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

„Fischotter können heute meist nur noch in kleinen, weit verstreuten Gebieten überleben“, beklagt Kölsch. Durch Zerstörung ihres Lebensraumes und Nahrungsmittelknappheit würden sie in diese „Reservate“ gedrängt und hätten wenige Möglichkeiten, sie wieder zu verlassen. Aus diesem Grund sei es notwendig, Korridore zwischen den einzelnen Verbreitungsgebieten zu schaffen.

Otter wanderten auf der Suche nach einem Partner zur Fortpflanzung ausschließlich über Land. Hier jedoch lauerten viele Gefahren: Insbesondere Brücken, deren Pfeiler bis an das Wasser reichen, würden dem Fischotter häufig zum Verhängnis. Sie versuchten, den Brücken auszuweichen, indem sie die Straßen überqueren und gerieten dabei buchstäblich unter die Räder. Kölsch: „Hier werden wir Laufbretter unter den Brücken installieren, damit der Otter dieses Hindernis gefahrlos überwinden kann.“ Auch soll mit Hilfe von Otter-Zäunen dafür gesorgt werden, dass die Tiere nicht versehentlich in einem Gartenteich landen.

Otter bräuchten viele Versteckmöglichkeiten. Häufig aber fehle diese dringend benötigte Deckung: Uferpassagen würden regelmäßig abgemäht, Weidezäune der Landwirtschaft reichten oft bis direkt an das Wasser. „Das Ufer muss wieder den Pflanzen und Tieren gehören. Wir wollen ganze Uferabschnitte kaufen und diese dann neu bepflanzen“, so Kölsch. Seien sie einmal bepflanzt, werde man allerdings nicht mehr viel an den Ufern unternehmen. Man wolle die Natur „einfach mal machen lassen“.

Das „blaue Metropolnetzwerk“ soll nicht nur den Pflanzen und Tieren zugute kommen. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde freut besonders, dass auch der Mensch von dem Projekt profitiert. Brickwedde: „Gerade in einer Metropole wie Hamburg ist wichtig, dass die Menschen viel Natur erleben können und sich nicht von ihr entfremden.“ Geplant seien viele Naherholungsangebote auf Wander- und Fahrradwegen sowie auf einigen ausgesuchten Gewässern Kanutouren.

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Franz-Georg Elpers idw

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