Bei Fußball-WM in Deutschland wird der Umweltschutz nicht im Abseits stehen

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert Nachhaltigkeitskonzept für die Weltmeisterschaft mit 90.000 Euro – DFB, Öko-Institut und WWF kooperieren

Wenn bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 über drei Millionen Menschen in deutsche Stadien strömen, um „König Fußball“ zu feiern, soll der Umweltschutz nicht im Abseits stehen. Mit 90.000 Euro fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, ein Projekt, mit dem das Organisationskomitee (OK) des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gemeinsam mit dem World Wide Found For Nature (WWF) und dem Öko-Institut e. V. (Freiburg) ein umfassendes und praxisorientiertes Nachhaltigkeitskonzept entwickeln will. „Die Projektpartner wollen die Gelegenheit nutzen, den engen Zusammenhang von Sport und Umweltschutz einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln“, erläuterte Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU. Mit den Olympischen Spielen von Sydney sei ein erstes Beispiel geliefert worden, wie hoch die Vereinbarkeit von Sport und Umweltschutz sei. Im Vergleich zu Olympia ergäben sich jedoch bei Fußball-Weltmeisterschaften aufgrund der dezentralen Veranstaltung besondere Anforderungen.

Fußball-Weltmeisterschaft als Großereignis eine Herausforderung für den Umweltschutz

Das OK Deutschland 2006 unter dem Vorsitz von Präsident Franz Beckenbauer sei sich der Herausforderung des sportlichen Großereignisses für den Umweltschutz bewusst: Allein aus dem Ausland erwarte man bis zu einer Million Gäste, die – so die Erfahrung bei vorangegangenen Weltmeisterschaften – jeweils zehn Tage durchschnittlich im Gastgeber-Land verbringen. Die dabei entstehenden Umwelt-Aspekte gelte es zunächst zu analysieren, um im nächsten Schritt entsprechende Maßnahmen und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. „Aus Umwelt-Sicht beschäftigen wir uns derzeit stark mit dem Verkehrs- und Transportkonzept, insbesondere mit dem Öffentlichen Personennahverkehr. Ein Ziel ist es, Kombi-Tickets anzubieten, die die Fans aus aller Welt im ganzen Bundesgebiet über den WM-Zeitraum nutzen können“, beschreibt OK-Vizepräsident Wolfgang Niersbach eine konkrete Maßnahme.

Engagement für Umwelt Voraussetzung für Auswahl der Wettkampforte

Besonderes Augenmerk gilt den Stadien, in denen die insgesamt 64 WM-Spiele stattfinden werden. Noch vor der endgültigen Bekanntgabe der voraussichtlich zwölf WM-Arenen am 15. April in der Alten Oper Frankfurt ließ sich das OK von allen 16 Bewerbern verbindlich bestätigen, dass sie sich im Falle des WM-Zuschlags stark für die Umwelt-Ziele engagieren werden. „Wir freuen uns sehr, dass sich alle Städte verpflichtet haben, mit dem WWF und dem Öko-Institut kooperieren zu wollen. Große Erfolge erhoffen wir uns in Bereichen wie der Abfallvermeidung und ?entsorgung. Aber auch der Verzicht auf Kunststoffe und die Wiederverwendung von Brauch- und Regenwasser sind angedacht“, erläuterte Brickwedde.

Erstes Umweltkonzept für Fußball-Weltmeisterschaften

Doch bevor es konkrete Maßnahmenkataloge gebe, müsse zunächst der Ist-Zustand aufgenommen werden, um Lücken im Umweltkonzept aufzudecken. Da ein solches Konzept für Fußball-Weltmeisterschaften und für deutsche Sport-Großveranstaltungen bisher nicht bestehe, leiste das OK, unterstützt von der DBU und seinen Partnern WWF und Öko-Institut, Pionierarbeit, von der auch andere Veranstalter in Zukunft profitieren könnten.

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