…. trink was klar ist!

Wenn es um sauberes Trinkwasser geht, wird es im globalen Maßstab immer schwerer nach Martin Luthers Lebensweisheit „Sprich' was wahr ist, trink' was klar ist“ zu leben. In diesem Sinne widmet sich der diesjährige Weltwassertag dem Thema „coping with scarcity“, übersetzt „Bewältigung von Knappheit“.

Landwirtschaft ist einer der vielen Faktoren, die, wenn auch manchmal über lange Wege und Zeiträume, negativen Einfluss auf die Qualität von Wasser nehmen (Foto 1). Nährstoffausträge aus landwirtschaftlich genutzten Böden führen nicht nur zu übermäßigem Algenwachstum, sondern beeinträchtigen kurzfristig die Qualität von aus Oberflächengewässern gewonnenem Trinkwasser, mittel- und langfristig aber auch die Qualität von aus tieferen Erdschichten gefördertem Wasser. Darüber hinaus belasten Schwermetalle sowie organische Schad- und Wirkstoffe, die als Nebenbestandteile in Düngemitteln enthalten sein können, das Wasser.

Wegen der weltweit zunehmenden Knappheit unbelasteter Trinkwasserressourcen gehört Trinkwasserschutz mit zu den wichtigsten Zielen einer nachhaltigen Entwicklung in der Landwirtschaft, denn die Forderung nach einer „Entwicklung, die die Bedürfnisse der jetzigen Generationen deckt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu decken, zu beschränken“, gilt vor allem auch für die Verfügbarkeit sauberen Trinkwassers. Unter dem Aspekt, dass negative Veränderungen von Ökosystemen als Konsequenz menschlichen Handelns erst nach langen Zeiträumen bemerkbar werden, ist Trinkwasserschutz immer auch im Kontext mit Gewässerschutz im Allgemeinen zu sehen:

Nachhaltigkeit ist zeitlich nicht einzugrenzen und wirkt in der Zukunft. Ein in dieser Hinsicht besonders empfindliches System ist die Ostsee. Die Ostsee selbst hat eine Fläche von ungefähr 412.000 km² und ein Wasservolumen von etwa 21.000 km³. Das Wassereinzugsgebiet ist dagegen vier Mal größer als die eigentliche Ostsee und ist die Heimat von etwa 85 Millionen Menschen in 10 Nationen.

Konsequenter und effektiver Gewässer- und Trinkwasserschutz beginnt auf der Verursacherseite. Er erfordert ein profundes Verantwortungsbewusstsein auf Seiten der Landwirtschaft und ein Besteck geeigneter Vorsorgemaßnahmen. Mit Strategien zur Vermeidung von Gewässerbelastungen durch die Landwirtschaft befasst sich im Ostseeraum innerhalb der Agenda 21 für den Baltischen Raum (BALTIC21) die Arbeitsgruppe „Nachhaltige Landwirtschaft“ (Task Force on Sustainable Agriculture (TFSA)). Geleitet wird die TFSA derzeit von Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen seiner Meeresumweltschutzpolitik. Vorsitzender der Gruppe ist der Leiter des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig, Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug. Im Jahr der Ratspräsidentschaft Deutschlands wird sich die TFSA auf ihren Workshops mit Fragen der Schwermetallbelastungen aus Düngemitteln und dem Einsatz von „Precision Agriculture“ zur Minderung von Gewässerbelastungen befassen.

Über Arbeit, aktuelle Veranstaltungen und Aktionen der TFSA informiert die Website der BALTIC21: http://www.baltic21.org

Kontakt: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel.: 0531 596 2101; E-Mail: pb@fal.de

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Margit Fink idw

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