Projekt "Lebendige Feuchtwälder"soll einzigartige Biotope retten

Artenreiche Feuchtwälder sind in Deutschland seit Jahrzehnten auf dem Rückzug, weil ihnen vielfältige Entwässerungsmaßnahmen die Lebensgrundlage entziehen. Vor allem die im norddeutschen Raum konzentrierten Erlen-, Moorbirken- und Auwälder überleben vielfach nur noch als inselartige Relikte.

Um diesen Trend zu stoppen, gab die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) heute den Startschuss zu einem von der Alcoa Foundation finanziell geförderten Projekt „Lebendige Feuchtwälder“. Ziel der Initiative ist, das vorhandene Know-how zur so genannten Wiedervernässung ehemaliger Feuchtwälder zusammenzutragen, Pilotvorhaben zu starten und das allgemeine Bewusstsein für die Bedeutung feuchter Wälder auch als Beitrag zum Klimaschutz zu entwickeln. Bei einem Auftakttreffen diskutierten Forst- und Wasserwirtschaftler heute in Berlin gemeinsam mit Umweltschützern die rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen von Wiedervernässungs-Projekten.

Feuchtwäldern kommt neben ihrem hohen landschaftsästhetischen Reiz und der mit ihnen verbundenen Biodiversität auch im Zusammenhang mit der aktuellen Klima-Diskussion ein hoher Stellenwert zu. Laut Studien der Universität Greifswald binden zum Beispiel Erlenbruchwälder bis zu 30 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr. Sie funktionieren so als Kohlenstoffsenke und können darüber hinaus bei guter Wasserversorgung zusätzlichen Kohlenstoff im Boden und im Holzvorrat binden.

An vielen Orten haben Waldeigentümer, Förster, Wissenschaftler und Umweltverbände schon in der Vergangenheit versucht, dem Trend einer immer stärkeren Austrocknung dieser Wälder entgegenzuwirken. Oft genügt es schon, ehemalige Gräben wieder zu verschließen, um den Grundwasserstand anzuheben und die Regeneration der Wälder einzuleiten. Die Erfahrungen dieser unterschiedlichen Initiativen sollen im Rahmen des DUH-Projektes zusammengetragen und schließlich in Form eines „Leitfadens“ interessierten Flächeneigentümern, Forstbehörden und Umweltgruppen zur Verfügung gestellt werden – zur Nachahmung empfohlen.

„In den meisten Fällen ist der finanzielle Aufwand und der notwendige Arbeitseinsatz bei einer Wiedervernässungs-Maßnahme gering“, sagte Frank Neuschulz, Leiter Naturschutz der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). „Obwohl es sich oft nur um kleine Flächen handelt, können mit einfachem Biotopmanagement erstaunliche Erfolge erzielt werden,“ so Neuschulz weiter.

Die DUH verfügt mit ihrem seit langem bestehenden Netzwerk „Lebendige Wälder“ über beste Voraussetzungen, bislang noch unerkannte „Perlen“ unter den Feuchtwäldern bundesweit aufzuspüren und einem breiten Publikum bekannt zu machen. Ein Teil der Fördergelder der Alcoa Foundation soll an die Träger von Pilotprojekten in solchen Wäldern weitergegeben werden.

Im Rahmen des Auftakt-Workshops überreichte heute Christine Eikermann, Leiterin der Alcoa Foundation Deutschland, einen Scheck über 50.000 USD. „Alcoa ist sich der hervorragenden Bedeutung der Feuchtwälder bewusst. Diese ökologisch wertvollen und für die Menschen so wichtigen Biotope sollen in ihrer natürlichen Vielfalt erhalten bleiben oder aber wiederbelebt werden. Alcoa sieht in dieser Partnerschaft auch die Chance, in Zukunft mehr Wälder als bisher erfolgreich wiedervernässen zu können“.

Media Contact

Dr. Frank Neuschulz presseportal

Weitere Informationen:

http://www.duh.de

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