Deutschland muss beim Klimaschutz aufs Tempo drücken

„Bislang hat sich Deutschland auf der Weltbühne gern als Musterschüler in Sachen Klimaschutz präsentiert. Doch für die Zukunft muss einiges getan werden, um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der große Rückgang des Kohlendioxid-Ausstoßes um 17 Prozent in den Jahren 1990 bis 2000 beruhe im wesentlichen auf dem Zusammenbruch der Industrie Ostdeutschlands.

Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes der Pkw-Flotte seien bislang nicht im notwendigen Umfang erfolgt. Auch die kostenlose Zuteilung von Emissionshandels-Zertifikaten im Wert von 7,5 Milliarden Euro freue zwar die Energiekonzerne, konterkariere jedoch wirksamen Klimaschutz.

„Die jüngsten Prognosen zum Klimawandel zeigen mehr denn je, dass das Zeitfenster, in dem wir die Klimaerwärmung auf plus zwei Grad begrenzen können, nur noch wenige Jahre offen ist. Daher braucht es in Nairobi Zugpferde, die dem globalen Klimaschutz neuen Schwung geben“, betonte Tschimpke. Bundesumweltminister Gabriel müsse auch mit Blick auf die bevorstehende EU-Ratspräsidentschaft, die Chance nutzen und Zeichen setzen, dass Deutschland bereit sei, weiter eine Führungsrolle zu übernehmen. „Global fordern und national aufschieben kann sich keine Regierung mehr leisten“, so der NABU-Präsident.

Nach Auffassung des NABU kommt es in Nairobi darauf an, die Gunst der Stunde zu nutzen und ein möglichst breites Bündnis zu schmieden, das auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls den globalen Klimaschutz in der Zeit nach 2012 weiter voran bringt. Neben der Verpflichtung der Industriestaaten zu sehr viel weiter gehenden Kohlendioxid-Minderungen müssten insbesondere China und Indien mit ins Boot geholt werden.

Wie wichtig globaler Klimaschutz ist, zeigt die vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie der britischen Regierung, nach der bei einer weiteren Erderwärmung die Weltwirtschaft um rund 20 Prozent schrumpfen könnte – mit verheerenden sozialen Folgen. „Die Sorge um den Klimawandel ist nicht mehr nur das Thema von einigen Klimawissenschaftlern, sondern wird von führenden Ökonomen als die entscheidende Bedrohung für das 21. Jahrhundert angesehen. Das ist der notwendige Rückenwind, um das Kyoto-Protokoll, das nur ein kleiner Anfang ist, in den nächsten Jahren ambitioniert weiterzuentwickeln“, bekräftigte Tschimpke.

Media Contact

Dietmar Oeliger presseportal

Weitere Informationen:

http://www.NABU.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer