Nach Bruno fordern die Deutschen: Bitte keine weiteren Braunbären!
Bei einer 2004 identisch durchgeführten EMNID-Umfrage im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung hießen noch 49 Prozent der Bevölkerung die Rückkehrer willkommen. Im „Bruno-Land“ Bayern ist die Bären-Sympathie noch wesentlich drastischer gesunken: Von 52 Prozent auf jetzt 27 Prozent! Mehr als ein Drittel der Bevölkerung (37 Prozent) sprechen sich ausdrücklich gegen eine dauerhafte Rückkehr dieser großen Säugetierart aus (2004: 30 Prozent). Als Hauptgrund geben 30 Prozent die Gefahr für den Menschen an (2004: 22 Prozent).
Trotz aller Skepsis ist fast die Hälfte der Deutschen (45 Prozent) der Meinung, Bären sollten unter gar keinen Umständen getötet werden – auch wenn sie eine Gefahr für Menschen darstellen. Die gerade in Städten erkennbare naturromantische Sichtweise ist auch auf die „Vermenschlichung“ des Braunbären Bruno in den Medien zurück zu führen.
Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich für eine Entemotionalisierung der Braunbär-Debatte ein. Denn Deutschland sollte auf eine mögliche Einwanderung weiterer Bären, zum Beispiel aus Österreich, vorbereitet sein. Dort hat sich die Bevölkerung mit den etwa 30 Braunbären gut arrangiert, Unfälle mit Menschen gab es bisher nicht. Ein Management-Plan für Braunbären regelt das Zusammenleben und sollte Vorbild für eine gemeinsame europäische Lösung sein.
Die Deutsche Wildtier Stiftung möchte auch hierzulande für eine realistische Wahrnehmung beim Thema Braunbär sorgen. Denn durch erfolgreiche Aufklärungsarbeit können auch die Deutschen der möglichen Rückkehr von Europas größtem Säugetier unbesorgter entgegenblicken.
Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu fördern und erlebbar zu machen. Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung, die zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur- und Wildtierschutz in Europa zählt, ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.
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