Unsere Kinder werden immer kränker: Umweltverbände fordern endlich eine enkeltaugliche Politik

Auf dem am 23./24.11.2001 in München von den Bundesministerien für Gesundheit und Umwelt organisiertem Forum Kinder-Umwelt und Gesundheit wird das Anfang 2000 gegründete Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt in Anwesenheit der beiden Bundesminister Schmidt und Trittin eine „Kinderagenda für Gesundheit und Umwelt 2001 – Vorschläge für eine enkeltaugliche Politik“ vorstellen.

Die unterzeichnenden Nichtregierungsorganisationen (NGO), eine breite Koalition von Kinder- und Jugendorganisationen, Umweltverbänden, Eltern-Kind-Vereinigungen und umweltmedizinischen Gesellschaften, fordern ein konsequent-präventives und damit enkeltaugliches Handeln für jede Kinder- und Jugendgeneration.

Schon in der Agenda 21 legte die UNO-Konferenz 1992 in Rio fest, dass im Sinne der Nachhaltigkeit die einzelnen Staaten weder auf Kosten der Natur, noch auf Kosten zukünftiger Generationen leben dürfen. Der Begriff „Enkeltauglichkeit“ soll die genannte „Nachhaltigkeit“ plastisch und begreifbar werden lassen.

  • Die Kinderagenda ist begründet auf den ökologischen Kinderrechten. Diese verstehen sich als Rechte der Kinder auf Frieden, eine intakte Umwelt, gesundes Leben und eine positive Zukunftsperspektive weltweit.

  • Die Kinderagenda erkennt die besondere Empfindlichkeit und Gefährdung der Kinder durch umweltbedingte Schadstoffe an. Kinder sind als wachsende und sich entwickelnde Organismen besonders anfällig gegenüber schädigenden Einflüssen weil Grundumsatz, Atmung, Nahrungs- und Wasseraufnahme – bezogen auf das Körpergewicht – bei Kindern viel größer sind als bei Erwachsenen. Das gilt insbesondere für die Entwicklung im Mutterleib, für Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder.

  • Das Krankheitsspektrum von Kindern hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten auffallend verändert. Umweltbezogene Erkrankungen sind meistens Systemerkrankungen z.B. des Psycho-Neuro-Immunsystems und haben häufig mehrere Ursachen sowie Auslöser. So tragen Veränderungen des Lebensstils und der Umwelt zur eindeutig gesicherten Zunahme von Adipositas, Asthma, Allergien und Diabetes mellitus bei. Lärm, Bewegungsmangel, Unfälle, Verletzungen, Passivrauchbelastung, Genussgifte gefährden zusätzlich die Gesundheit der Kinder.

  • Es gibt ferner erheblichen Grund zur Sorge um die weitere Entwicklung von Erkrankungen des Hormon- und Fortpflanzungssystems wie auch Krebs im Kindesalter, ferner Autoimmunerkrankungen sowie Entwicklungs- und Verhaltensstörungen.

Die Verbände unterbreiten kurz- und langfristig durchführbare Vorschläge, um diesen Entwicklungstrends entgegenzuwirken. Viele Zusammenhänge sind erforscht, manche werden bisher lediglich vermutet, aber schon heute ist es möglich und notwendig, wirksame Schritte umzusetzen, um das Krankheitsrisiko der heutigen und kommenden Generationen zu verringern.

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