Bundesumweltminister Trittin eröffnet KfW-Konferenz "Handelbare Zertifikate im Klimaschutz"

250 Experten, Entscheidungsträger und Praktiker diskutieren in Berlin neue umweltpolitische Instrumente zum Schutz des Weltklimas

Am Montag eröffnete der Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Berlin die KfW-Konferenz „Handelbare Zertifikate im Klimaschutz: Internationale Erfahrungen und Projekte“. Trittin begrüßte die Initiative der KfW: Mit der Konferenz werde der Dialog über neue Wege im Klimaschutz gefördert.

An der Konferenz nahmen am 17. September in Berlin 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Umweltorganisationen teil, sowie Klimaschutzexperten aus den USA, Dänemark, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Japan, Deutschland und von der EU-Kommission.

Detlef Leinberger, für Umwelt zuständiges Vorstandsmitglied der KfW, begründete die Motivation des Veranstalters, dieser Thematik ein Forum zu schaffen: Die traditionellen umwelt- und förderpolitischen Instrumente alleine reichten nicht mehr aus, um dem globalen Klimawandel entgegentreten zu können. Hieraus erklärten sich die Bemühungen auf internationaler Ebene zu einer Umsetzung der Kyoto-Mechanismen zu kommen. Bereits jetzt hätten zahlreiche Länder begonnen, Systeme handelbarer Emissionsrechte, marktfähiger Emissionsgutschriften oder grüner Zertifikate für Strom aus erneuerbaren Energien aufzubauen. Hinzu kämen freiwillige Initiativen privater Unternehmen.

Laut KfW-Vorstand Detlef Leinberger bietet das Instrument handelbarer Zertifikate große Chancen für den Klimaschutz und auch wirtschaftliche Möglichkeiten für Deutschland, Europa und die Entwicklungsländer. Die KfW will sich deshalb stärker mit handelbaren Zertifikaten im Klimaschutz befassen und in diesem Rahmen spezielle Dienstleistungen, Finanzierungsinstrumente und Finanzmarktprodukte entwickeln.

Für den Einsatz neuer Instrumente im Klimaschutz führte Leinberger ein Beispiel an: Die KfW plant, das Instrument der Emissionsminderungsgutschriften aufzugreifen und marktfähig zu machen. Zu diesem Zweck können Klimaschutzfonds eingerichtet werden. Damit würden am Finanzmarkt Mittel eingesammelt, um Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren. Die mit den Projekten erzielten Emissionsminderungen würden zertifiziert und von den Investoren im Gegenzug zur günstigen Finanzierung an den Fonds abgetreten. Der Fonds könnte die Zertifikate vermarkten und die Verkaufserlöse an seine Anteilseigner ausschütten. Um dies zu realisieren, denkt die KfW auch über spezielle Finanzmarktprodukte zur Refinanzierung eines Klimaschutzfonds nach.

Die KfW wird auch wie bisher Klimaschutzmaßnahmen im In- und Ausland mit dem bewährten Instrument des Förderkredits vorantreiben. „Wir streben an, unser Engagement auf diesem Gebiet weiter kräftig auszubauen“, so Leinberger.

Mit KfW-Mitteln wurden seit 1990 CO2-mindernde Maßnahmen in 1,3 Mio. Wohnungen mitfinanziert. Dadurch wird der jährliche CO2-Ausstoß im Wohnungssektor um 7 Mio. Tonnen pro Jahr reduziert. – Zum Vergleich: Um das 25 Prozent-Reduktionsziel der Bundesregierung im Haushaltssektor zu erreichen, müsste der jährliche CO2-Ausstoß dort um 32 Mio. Tonnen verringert werden. Die von der KfW bisher geförderten Investitionen bewirken somit mehr als 20 Prozent der notwendigen Reduktionen. – Alleine im laufenden Jahr hat die KfW bislang für Energiesparmaßnahmen im Wohnungsbestand eine knappe Milliarde Euro an Krediten zugesagt.

Die KfW legt besonders Gewicht auf die Förderung erneuerbarer Energien. In den letzten zwei Jahren wurden durch das 100.000 Dächer-Solarstrom-Programm der KfW bereits Photovoltaikanlagen auf weit mehr als 20.000 Dächern gefördert.

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Verena Tobeck ots

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