Senkung des Murenrisikos in Europa

Muren können verheerende Folgen haben und wirtschaftliche Vorhaben sowie das Leben vieler Europäer ernsthaft gefährden. Die Minimierung der Gefahren, die von einem der tödlichsten Naturphänomene ausgehen, war Ziel des THARMIT-Projekts.

Muren sind schnelle, kraftvolle und oftmals heftige Wasser- und Schuttströme aus Erde, Pflanzen, Gestein und anderen Materialien. Sie können an unseren Ökosystemen und den von Menschen geschaffenen Bauwerken erhebliche Schäden anrichten. Die europäischen Alpen und andere Bergregionen sind besonders anfällig für Muren. Glücklicherweise können die während des EESD-Projekts THARMIT gewonnenen Kenntnisse dazu beitragen, die mit Muren verbundenen Risiken einzuschränken.

Das THARMIT-Projekt umfasste eine Reihe von Modellstudien, die sich auf die Strömungslehre von Muren richteten. Das vom Beratungsunternehmen Itasca erstellte FLAC-Modell (Fast Lagrangian Analysis of Continua) wurde genutzt, um die verschiedenen Auslöser von Muren zu untersuchen. Muren können durch natürliche geologische Prozesse wie zum Beispiel Erosion hervorgerufen werden. Aber auch das menschliche Eingreifen in die Natur, zum Beispiel Veränderungen der Bodennutzung, kann Muren auslösen. Die Entwicklung des lokalen Wasserspiegels spielt ebenso eine wichtige Rolle.

Die Bergregion von Arbonne in Südfrankreich wurde als Untersuchungsstandort ausgewählt. Die entwickelten Szenarien basierten auf einer Reihe von Auslösemechanismen, wobei das Modell Informationen über die Geschwindigkeit und die Richtung der Mure sowie über den Transport und die Ablagerung von Gesteinsmassen lieferte.

Neben der Modellierung der Auswirkungen von Muren bemühte man sich auch um die Bestimmung der meteorologischen Bedingungen, die Muren begünstigen. Für diesen Prozess waren drei Faktoren ausschlaggebend: der vorher existierende Sättigungsgrad des Bodens, die Niederschlagsmenge und die Niederschlagshäufigkeit. Wie zu erwarten war, ist es sehr wahrscheinlich, dass große Mengen Niederschlag in einem kurzen Zeitraum ein solches Naturereignis auslösen. Andere extreme Wettersituationen, wie zum Beispiel plötzliche Temperaturanstiege, die Schneemassen schmelzen lassen, wurden ebenso als Auslöser identifiziert.

Die während der Modellierübungen gewonnenen Kenntnisse werden zur Entwicklung von Risikoanalyse- und -managementprogrammen für Regionen wie Arbonne genutzt, in denen das Auftreten von Muren sehr wahrscheinlich ist. Es besteht Interesse an weiterer Unterstützung, um die Modellierung der Murgänge weiterhin zu verbessern.

Media Contact

Prof. Roger Cojean ctm

Weitere Informationen:

http://www.ensmp.fr

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer