SOS für einen Leguan

Das langsame Sterben eines endemischen Karibik-Bewohners

Rosig sieht die Zukunft des blauen Leguans (Cyclura lewisi) nicht aus. Das bis zu 140 Zentimeter lange Reptil ist massiv vom Aussterben bedroht. Nur noch 25 Tiere leben auf der Insel Grand Cayman in der Karibik. Nach einem Bericht auf BBC-online rufen Umweltschützer die Welt um Hilfe, um den Tieren, die immerhin auf eine drei Millionen Jahre lange Stammesgeschichte zurückblicken können, das Überleben zu sichern.

„Die Zeit läuft nicht gut für die Leguane“, so Fred Burton, Direktor des Blue Iguana Recovery Programme (BIRP). Unüberwindliche biologische oder soziale Barrieren gibt es eigentlich nicht, dennoch koste das Aufzuchtprogramm viel Geld, wie der Experte sagt. BIRP war eigentlich dafür gedacht, zu zeigen wie ein Tier, das vom Aussterben bedroht ist, wieder in der freien Wildbahn etabliert werden kann. Nach Ansicht der Forscher benötige man dazu lediglich rudimentäre psychologische Verständnisse über das Leben und die Bedingungen der Leguane. Ursache für das Zurückdrängen der Tiere in die Gefangenschaft war die Ankunft des Menschen auf den Cayman Islands vor rund 300 Jahren. Die ersten Siedler brachten nämlich Hunde und Katzen mit und drängten die Leguane damit von der Küstenregion ins unwirtliche Landesinnere. Da die Leguane Hunde und Katzen nicht als natürliche Feinde kennen, endet die erste Begegnung mit diesen Tieren häufig fatal für die Reptilien. Auch die ersten Siedler verschmähten das angeblich gut schmeckende Fleisch der Leguane nicht. Erschwerend hinzu kam noch der rasante Anstieg der Bevölkerung in den vergangenen 50 Jahren.

Die Blauen Leguane erhielten ihren Namen von ihrer Haut, die sich mit zunehmenden Alter von braun zu bläulich verfärbt. BIRP arbeitet seit zwei Jahren daran, Leguane aufzuziehen und dann in Freiheit zu entlassen. Mit Hilfe von Sendern werden die Leguane nach ihrer Freilassung überwacht. Obwohl das Monitoring gut funktioniert, ist die Zahl der freilebenden Leguane nicht wesentlich angestiegen. „Wirklich große Ansprüche haben die Leguane nicht: Sie brauchen lediglich ungestörte Brutplätze, genug pflanzliche Nahrung und viel Sonne“, so Matthew Cottam vom Cayman Islands Department of Environment. Das Überleben der Leguane kann allerdings nur dann gesichert werden, wenn der Lebensraum für sie erhalten bleibt, meint der Experte.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer