Auswirkungen des Klimawandels auf die Entsorgung radioaktiver Abfälle

Radioaktive Abfälle werden zur Endlagerung in tief gelegenen geologischen Formationen entsorgt, deren Zustand in regelmäßigen Abständen analysiert wird. Im Mittelpunkt des Projektes BIOCLIM stand die Sicherheit solcher Endlager. Es wurden eine umfangreiche Methodik sowie Modelle zur Untersuchung der langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Biosphäreneigenschaften entwickelt.


Die Forscher nutzten eine hierarchische Strategie, die aus drei verschiedenen Klimamodellen die Klimaveränderungen für bestimmte Zeitperioden ableitete. Diese Modellarten umfassten ein Erdsystemmodell von mittlerer Komplexität (Earth-system Model of Intermediate Complexity – EMIC), ein Allgemeines Zirkulationsmodell (General Circulation Model – GCM) sowie ein regionales Klimamodell. Insbesondere für das EMIC wurden innovative Eigenschaften wie z.B. das atmosphärische Forcing, die Entstehung von Eisschichten und ozeanische Veränderungen aufgestellt.

Durch die Anwendung dieser hierarchischen Modelle konnten globale Daten zu Klima- und Vegetationsveränderungen gewonnen werden, die sich auf unterschiedliche Zeitabschnitte über sehr lange Zeiträume hinweg erstreckten. Darüber hinaus wurden drei unterschiedliche statistische Methoden entwickelt, um die Ausgabedaten des globalen Modells erfolgreich herunterrechnen zu können und so geeignetere Maße für die einzelnen Regionen zu erhalten.

Es wurden alle wichtigen Mechanismen für die langfristigen Klimaveränderungen in zwei dynamische Modelle mit unterschiedlicher Struktur integriert. Der Vergleich der Modellergebnisse ermöglichte den Forschern die Untersuchung des Vorhersagepotentials verschiedener Klimamodelle für denselben in der Zukunft gelegenen Klimawandel. In diesem Zusammenhang wurden auch Variationen der einzelnen Parameter betrachtet, u.a. die Konzentration von Isolations- und atmosphärischen Treibhausgasen, um zu überprüfen, ob der langfristige Klimawandel unterschiedlichen Wandlungsmustern folgt.

Der Einsatz der Klimamodelle brachte wertvolle Informationen zur Bestimmung der Modellanforderungen hervor, die zur Messung des radioaktiven Zustandes von Atommüll-Endlagern nach deren Schließung erforderlich sind. Dadurch konnte eine umfangreiche Methodik zur langfristigen Beschreibung des Biosphärensystems entwickelt werden. Alle Ergebnisse des BIOCLIM-Projektes sowie die Informationen zu den entwickelten Methoden beziehen sich auf die Bedürfnisse aller, die weltweit mit dem Abfallmanagement zu tun haben. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebsite unter: http://www.andra.fr/bioclim

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Dr. Delphine Texier ctm

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