Hälfte der europäischen Vogelarten bedroht

Schutzmaßnahmen scheinen zu greifen

Fast die Hälfte der 524 in Europa heimischen Vogelarten steht vor einer unsicheren Zukunft. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht von BirdLife International, einer Allianz verschiedener Naturschutzgruppen, die die Vogelpopulationsdaten verschiedener europäischer Länder in den Report einbezogen. Sie fanden heraus, dass 45 Arten schlechter situiert waren als vor zehn Jahren, als der erste „Vögel in Europa“-Bericht veröffentlicht wurde.

„Der fortschreitende Rückgang vieler Spezies sendet ein klares Signal über die Gesundheit wild lebender Tiere in Europa und den schlechten Zustand unserer Umwelt“, sagte Mike Rands, Direktor von BirdLife International. Unter den Neuen auf der Liste der bedrohten Arten ist der gemeine Star, dessen Population im vergangenen Jahrzehnt um mehr als zehn Prozent geschrumpft ist. Ein anderer Eintrag ist der nördliche Kiebitz, der in Westeuropa heimisch ist. Von dieser Art sind schon 30 Prozent seit der Studie von 1994 verschwunden.

„Das ist das erste Mal, dass Arten wie der Hausspatz, die Schnepfe, der Star und der Kiebitz in eine Liste gefährdeter Tiere eingetragen wurden“, so Mark Avery von der Royal Society for the Protection of Birds. Avery macht die zunehmende Verbreitung intensiver Agrarwirtschaft für den Rückgang verantwortlich. Landwirtschaftspraktiken, die zu einem Verlust der Lebensräume wie Hecken führen, und der Einsatz aggressiverer Chemikalien haben die Populationen wilder Vögel in Großbritannien stark dezimiert. „Die große Gefahr ist, dass wir die intensive Landwirtschaft jetzt auch nach Osteuropa exportieren und damit auch deren Wildtiere auslöschen“, so Avery.

Forscher haben auch davor gewarnt, dass der Klimawandel Druck auf Fauna und Flora der Erde ausübt. Laut einer Studie von Januar stehen 37 Prozent der Pflanzen und Tiere bis 2050 vor dem Aussterben aufgrund der Umstellung des Klimas. Für fast acht Prozent der europäischen Vögel gibt es ein globales Interesse an der Erhaltung ihrer Art. Aber der Bericht enthält auch positive Neuigkeiten. 14 Vogelspezies blühen richtig gehend auf, was auf Schutzmaßnahmen der EU-Legislative zurückzuführen ist. Die Zahlen des Tölpel (lat. Sulidae – Familie der Ruderfüßer) haben zugenommen. Es gibt jetzt mehr als 300.000 brütende Pärchen dieser Seevögel. Auch der Wanderfalke hat seinen seltenen Status abgeschüttelt und die Zahlen des Seeadler sind um mehr als 50 Prozent gestiegen.

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Marietta Gross pressetext.austria

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