Boden ist Leben

„In einer Hand voll Boden finden sich mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt.“ Mit diesem Vergleich macht Privatdozentin Dr. Gesine Hellberg-Rode vom Institut für Didaktik der Biologie der Universität Münster auf die Bedeutung der Bodenaktionswoche aufmerksam, die vom 15. bis 21. September in Münster statt findet.

Den meisten Menschen ist Umweltschutz im Bereich Boden eher fremd. „Boden, das ist doch Dreck“, sei häufig zu hören, ärgert sich Hellberg-Rode, Mitorganisatorin der ersten Bodenaktionswoche. Während die Notwendigkeit, Wasser und Luft zu schützen, den meisten Menschen klar sei, werde der Boden als Ökosystem bisher kaum beachtet. Um diesen Missstand zu beseitigen und den Münsteranern die Schutzbedürftigkeit des Lebensraums Boden zu verdeutlichen, findet vom 15. bis 21. September die Bodenaktionswoche in Münster statt. Es handelt sich um eine Veranstaltung, bei der die Natur- und Umweltschutzakademie Nordrhein-Westfalen (NUA) mit Sitz in Recklinghausen, das Institut für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität und das Amt für Grünflächen und Umweltschutz der Stadt Münster kooperieren.

Münster bildet den Auftakt einer Kampagne mit insgesamt zehn Veranstaltungen in den kommenden fünf Jahren in verschiedenen Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens. Ziel dabei soll es sein, das Bewusstsein der Menschen für das Ökosystem Boden zu erhöhen, wie Dr. Gerhard Laukötter von der NUA verdeutlicht: „Wir wollen die Sensibilität für das Thema Boden erhöhen. Man muss ihn als Wertstoff sehen.“ Mit der Bodenaktionswoche wird aber nicht nur Problembewusstsein vermittelt, geliefert werden auch interessante Informationen, die dem Laien häufig unbekannt sind. Wer weiß schon, dass ein Regenwurm bei seinen Grabungen bis zum 60-fachen seines Eigengewichts verdrängt?

Die Bodenaktionswoche startet am 15. September mit einem von der NUA und der Universität Münster initiierten Analyseforum, das der Frage „Unfähig oder unwillig zum Bodenschutz?“ nachgeht. Die Veranstaltung findet im Schloss zu Münster statt. Klein- und Hobbygärtner können sich am 16. September von 11 bis 13 Uhr beim Expertenrat des Amtes für Grünflächen und Umweltschutz der Stadt Münster über richtiges Düngen informieren.

Am 18. September ist mit dem Bodenaktionstag im Schlossgarten der Höhepunkt der Bodenaktionswoche erreicht. Neben zahlreichen Aktionen wie einer Regenwurm- oder Asselwerkstatt für Kinder, die vom Institut für Didaktik der Biologie der Universität Münster angeboten werden, gibt es zahlreiche Aktions- und Informationsstände für Erwachsene. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Eine Analyse des Bodens vor der eigenen Haustür kann am 20. September durchgeführt werden. Die ersten 100 Teilnehmer an der „Bodenprobenaktion“ erhalten eine Düngeempfehlung für 15 statt für 30 Euro. Neben diesen Aktionen steht vom 16. bis 18. September das rollende Umweltlabor „Lumbricus“ im Schlossgarten für vielfältige Aktionen zur Verfügung. Im Schloss ist während der gesamten Aktionswoche die NUA-Ausstellung „Der Boden lebt“ zu besichtigen. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.

Weitere Informationen zum Thema Boden und zu den Aktionstagen sind auf der Homepage der Natur- und Umweltschutzakademie Nordrhein-Westfalen zu finden: www.nua.nrw.de

Außerdem informieren das Umweltamt der Stadt Münster (www.muenster.de/stadt/umwelt) und das Institut für Didaktik der Biologie (www.uni-muenster.de/Biologie.Didaktik/).

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