Sojaboom als Gefahr für Südamerikas Fauna

Sowohl Savannen als auch Regenwälder extrem unter Druck

Die internationale Umweltschutzorganisation WWF warnt vor einer großen Gefahr für die Wildbestände in Südamerika. Die immer größere Nachfrage nach Soja wird fast 22 Mio. Hektar Naturlandschaften vernichten, berichtet BBC-Online. Ein Lösungsansatz wäre, dass die Sojabauern ihr Land mit den Viehzüchtern teilen.

Die globale Nachfrage nach Soja wird sich in den kommenden 20 Jahren verdoppeln. Grund für den steigenden Bedarf ist vor allem die immer größere Nachfrage aus den Industrieländern. Dort wird Soja in erster Linie als Tierfutter verwendet. Zu den klassischen Anbauländern zählen unter anderem Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay. Allein in diesen Staaten hat sich die Anbaufläche von 1994 bis heute mehr als verdoppelt. Die rasche Landrodung hat bereits zahlreiche Naturlandschaften wie etwa die atlantischen Wälder in Süd-Brasilien und im östlichen Paraguay vernichtet. Auch die Savannen, in denen zahlreiche seltene Wildtiere wie Jaguare, Wölfe und Ameisenbären leben, Chaco in Argentinien und Cerrado in Brasilien, sind den Sojaplantagen zum Opfer gefallen.

Nach dem Bericht des WWF „Managing the Soy Boom“ wird vor allem die EU und China für die steigende Nachfrage verantwortlich. Die Umweltschutzorganisation hat errechnet, dass bis 2024 etwa 16 Mio. Hektar Savanne und sechs Mio. Hektar tropische Regenwälder den neuen Sojaplantagen zum Opfer fallen werden. Mit einem Rotationsplan der wechselseitigen Landnutzung mit den Viehzüchtern könnte die Zahl aber deutlich gesenkt werden. In den Berechnungen sogar auf nur 3,7 Mio. Hektar Neurodung. In Feldversuchen waren diese Ergebnisse des Rotationsprinzips durchaus positiv, da die Dichte der Pflanzen deutlich zunahm. Die Förderung nachhaltiger Sojaproduktion sieht die Umweltorganisation ebenso als erfolgreiches Modell an. So konnte mit der schweizerischen Coop-Supermarktkette ein Kriterienkatalog zur nachhaltigen Produktion der Pflanzen erstellt werden. Weitere Unternehmen sollen folgen.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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