Rückgang der Artenvielfalt soll weltweit bis 2010 deutlich reduziert werden

BfN erarbeitet Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt

Wird unsere Landschaft nachhaltig genutzt? Wie steht es um die Arten- und Lebensraumvielfalt in Deutschland? Nehmen die Arten in Deutschland zu oder ab? Für die Beantwortung dieser komplexen Fragen werden anschauliche und zugleich fachlich fundierte Indikatoren benötigt. In einem Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurde ein Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt erarbeitet, der Aussagen über den Zustand von Natur und Landschaft macht. Auf diese Weise können Erfolge, aber auch Fehlentwicklungen bei der Sicherung der biologischen Vielfalt sichtbar werden.

Der Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt beruht auf der Bestandsentwicklung von insgesamt 51 Vogelarten, zu denen bundesweit seit vielen Jahren umfangreiche Daten verfügbar sind. Die Bestandsveränderungen der ausgewählten Arten indizieren die Qualität der Lebensräume und stehen stellvertretend für die Entwicklung vieler anderer Arten in der Landschaft. Die Trends spiegeln zum Beispiel die Nachhaltigkeit der Flächennutzung wider, welche eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist.

Diese Vogelarten sind den wichtigsten Landschafts- und Lebensraumtypen in Deutschland zugeordnet (Agrarlandschaft, Wälder, Siedlungen, Binnengewässer, Küsten und Meere). Ein Expertengremium hat für jede einzelne Vogelart einen Bestands-Zielwert festgelegt, der bis zum Jahr 2015 erreicht werden könnte, wenn die Leitlinien einer nachhaltigen Entwicklung und die gesetzlichen Vorgaben im Naturschutz vollständig umgesetzt werden. Aus der Annäherung an die Zielwerte in jedem einzelnen Lebensraumtyp wird der Gesamtindikator berechnet.

Der „Artenindikator“ zeigt, dass bis 1990 ein starker Rückgang der Bestände der Vogelarten stattgefunden hat. Seitdem verläuft die Kurve relativ ausgeglichen bei etwa 70% des Zielwertes. Um in Zukunft eine Verbesserung zu erreichen, muss u. a. die Flächeninanspruchnahme für Siedlungen und Verkehr deutlich vermindert werden. Weiterhin sind die Ausweitung eines naturverträglichen Landbaus und die konsequente Umsetzung des novellierten Bundesnaturschutzgesetzes zu fordern. Der Indikator signalisiert somit weitreichenden politischen Handlungsbedarf, um die Ziele einer nachhaltigen Flächennutzung zu erreichen und die biologische Vielfalt zu fördern.

Der Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt ist einer von insgesamt 21 Indikatoren der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und der wichtigste Naturschutzindikator. Als zentraler Schlüsselindikator dient er auch der Überprüfung des sogenannten 2010-Ziels des EU-Umweltaktionsprogramms und des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt. Der „Artenindikator“ wird in den Fortschrittsbericht 2004 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie einfließen und fortan alle zwei Jahre aktualisiert werden. Damit ist ein wichtiger Erfolg bei der Verankerung naturschutzfachlicher Themen in der politischen Debatte um Fragen der nachhaltigen Nutzung von Natur und Landschaft erreicht.

Das Forschungsprojekt zur Konzipierung des Nachhaltigkeitsindikators für die Artenvielfalt lief in den Jahren 2002 bis 2004. Es wurde vom Interdisziplinären Ökologischen Zentrum der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, dem Büro Dr. Hermann Stickroth und der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführt. Die Ergebnisse sind im Heft 63 der Schriftenreihe „Angewandte Landschaftsökologie“ publiziert und können für 14,– Euro im Buchhandel oder beim BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag, 48084 Münster, Tel. 02501/801-300 bezogen werden. Hinweis: Naturathlon 2004 – Natur bewegt – 16.9. bis 3.10.2004

BfN erarbeitet Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt

Wird unsere Landschaft nachhaltig genutzt? Wie steht es um die Arten- und Lebensraumvielfalt in Deutschland? Nehmen die Arten in Deutschland zu oder ab? Für die Beantwortung dieser komplexen Fragen werden anschauliche und zugleich fachlich fundierte Indikatoren benötigt. In einem Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurde ein Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt erarbeitet, der Aussagen über den Zustand von Natur und Landschaft macht. Auf diese Weise können Erfolge, aber auch Fehlentwicklungen bei der Sicherung der biologischen Vielfalt sichtbar werden.

Der Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt beruht auf der Bestandsentwicklung von insgesamt 51 Vogelarten, zu denen bundesweit seit vielen Jahren umfangreiche Daten verfügbar sind. Die Bestandsveränderungen der ausgewählten Arten indizieren die Qualität der Lebensräume und stehen stellvertretend für die Entwicklung vieler anderer Arten in der Landschaft. Die Trends spiegeln zum Beispiel die Nachhaltigkeit der Flächennutzung wider, welche eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist.

Diese Vogelarten sind den wichtigsten Landschafts- und Lebensraumtypen in Deutschland zugeordnet (Agrarlandschaft, Wälder, Siedlungen, Binnengewässer, Küsten und Meere). Ein Expertengremium hat für jede einzelne Vogelart einen Bestands-Zielwert festgelegt, der bis zum Jahr 2015 erreicht werden könnte, wenn die Leitlinien einer nachhaltigen Entwicklung und die gesetzlichen Vorgaben im Naturschutz vollständig umgesetzt werden. Aus der Annäherung an die Zielwerte in jedem einzelnen Lebensraumtyp wird der Gesamtindikator berechnet.

Der „Artenindikator“ zeigt, dass bis 1990 ein starker Rückgang der Bestände der Vogelarten stattgefunden hat. Seitdem verläuft die Kurve relativ ausgeglichen bei etwa 70% des Zielwertes. Um in Zukunft eine Verbesserung zu erreichen, muss u. a. die Flächeninanspruchnahme für Siedlungen und Verkehr deutlich vermindert werden. Weiterhin sind die Ausweitung eines naturverträglichen Landbaus und die konsequente Umsetzung des novellierten Bundesnaturschutzgesetzes zu fordern. Der Indikator signalisiert somit weitreichenden politischen Handlungsbedarf, um die Ziele einer nachhaltigen Flächennutzung zu erreichen und die biologische Vielfalt zu fördern.

Der Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt ist einer von insgesamt 21 Indikatoren der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und der wichtigste Naturschutzindikator. Als zentraler Schlüsselindikator dient er auch der Überprüfung des sogenannten 2010-Ziels des EU-Umweltaktionsprogramms und des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt. Der „Artenindikator“ wird in den Fortschrittsbericht 2004 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie einfließen und fortan alle zwei Jahre aktualisiert werden. Damit ist ein wichtiger Erfolg bei der Verankerung naturschutzfachlicher Themen in der politischen Debatte um Fragen der nachhaltigen Nutzung von Natur und Landschaft erreicht.

Das Forschungsprojekt zur Konzipierung des Nachhaltigkeitsindikators für die Artenvielfalt lief in den Jahren 2002 bis 2004. Es wurde vom Interdisziplinären Ökologischen Zentrum der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, dem Büro Dr. Hermann Stickroth und der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführt. Die Ergebnisse sind im Heft 63 der Schriftenreihe „Angewandte Landschaftsökologie“ publiziert und können für 14,– Euro im Buchhandel oder beim BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag, 48084 Münster, Tel. 02501/801-300 bezogen werden. Hinweis: Naturathlon 2004 – Natur bewegt – 16.9. bis 3.10.2004

Media Contact

Franz August Emde idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer