Brasiliens Savanne wird 2030 verschwunden sein

Landwirtschaft hat Vorrang vor Artenschutz

Die Savanne Brasiliens verschwindet schneller als die Regenwälder, ist das Ergebnis eines Berichts der Umweltschutzgruppe Conservation International. Ohne drastische Einschränkung der Rodungen wird das Weideland bis 2030 verschwunden sein.

Jedes Jahr werden 20.000 Quadratkilometer der Savanne zerstört, um Raum für den Anbau von Kulturpflanzen wie Soja, Weizen und Baumwolle zu schaffen. Die Savannenregion, auch Cerrado genannt, ist das größte zusammenhängende Gebiet der Welt, das für die Landwirtschaft nutzbar ist. Aber die Wildnis ist auch das Zuhause einer riesigen biologischen Diversität: Rund fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten leben dort.

Bisherige Schutzbemühungen haben sich auf Brasiliens bedrohte Regenwälder konzentriert. Die Savanne, die aus Weideländern mit vereinzelten Bäumen und kleinen Wäldern besteht, erscheint auf den ersten Blick nicht als wertvolle Ressource. „Nach ästhetischen Ansprüchen ist sie nicht einmal schön, deshalb kümmert es die Menschen nicht so sehr“, sagte ein Sprecher vom World Land Trust , einer britischen Schutzbehörde.

Die Forscher von Conservation International haben die Dimension der Notlage der Savanne durch die Untersuchung von Satellitenbildern entdeckt. Sie berichten, dass jährlich 1,5 Prozent der 1,3 Mio. Quadratkilometer Weideland verschwinden. Die Vernichtung der Savanne geht einher mit der Errichtung von Städten und hydroelektrischen Dämmen, die ihrerseits ebenfalls für Probleme sorgen. Die Schaffung von Reservoirs könnte eine Verstopfung lokaler Flüsse mit Schlick verursachen. Umweltschützer und Experten treffen sich diese Woche in Alto Paraiso, in der Nähe von Brasilia, um das Problem zu diskutieren.

Media Contact

Marietta Gross pressetext.austria

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