Zum diesjährigen Weltumwelttag, der unter dem Motto „Meere und Ozeane – tot oder lebendig?“ steht, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Verminderung der Belastung von Menschen und Meeren mit giftigen Schadstoffen gefordert. Das geplante neue EU-Chemikalienrecht – bekannt unter dem Kürzel „Reach“ – könne dabei helfen. „Reach“ steht für Registrierung, Evaluierung und Autorisierung gefährlicher Chemikalien.
Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende: „Die Schäden durch die Verbreitung giftiger Chemikalien sind immens. Und erst vor wenigen Tagen hat die EU-Kommission bemängelt, dass die Ursachen von Gewässerverschmutzungen nicht behoben werden. Stattdessen werden Schilder aufgestellt wie `Nicht zum Baden geeignet` oder „Kein Trinkwasser`. Die Schadstoffe gelangen über die Nahrungskette in Fische und Meeressäuger und über den Fischkonsum auch in den Menschen. Bereits in geringer Konzentration sind viele Substanzen hochgiftig und können schwere Krankheiten hervorrufen. Vor diesem Hintergrund ist völlig unverständlich, dass Bundeswirtschaftsminister Clement sich bei der Reform des Chemikalienrechts als Bremser hervortut und Vorsorgemaßnahmen abwehrt. Notwendig ist eine glaubwürdige Politik des Vorrangs von Umweltschutz, Gesundheits- und Risikovorsorge. Das ist auch für die deutsche Wirtschaft das bessere Konzept, denn Zukunft hat nur eine sichere Chemie.“
Über die Gewässer ins Meer gelangten auch viele Stoffe, die das Hormonsystem von Mensch und Tier angriffen. Diese Substanzen schädigten die Fortpflanzungsfähigkeit, das Immun- und das Zentralnervensystem. Die Chemikalien seien oft sehr langlebig und reicherten sich im Körper der Lebewesen an. So finde man trotz eines langjährigen Verbots immer noch hohe Konzentrationen giftiger PCB`s in Seehunden, Robben und Eisbären. Neu bei Schweinswalen und Delfinen sei das Vorkommen der in Elektroartikeln enthaltenen bromierten Flammschutzmittel und von Fluorchemikalien aus wasserabweisender Gore-Tex-Kleidung. Auch das für Schiffsanstriche inzwischen verbotene, aber in verschiedenen Konsumartikeln immer noch eingesetzte TBT lasse sich in hoher Konzentration in Fischen und anderen Meerestieren nachweisen.
Im Rahmen der Kampagne „BUND gegen Gift“ können Wählerinnen und Wähler sich derzeit bei den Kandidaten zum EU-Parlament für eine vorsorgende Chemikalienpolitik einsetzen.
Rüdiger Rosenthal | BUND
Weitere Informationen:
http://www.bundgegengift.de
http://www.bund.net
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