Neues System reinigt Schwimmbadwasser umweltfreundlich und gründlich

Schwimmen ist eine feine Sache – so lange die Wasserqualität stimmt. Um diese konstant zu halten, werden in Schwimmbädern Filter eingesetzt, die regelmäßig gereinigt werden müssen. Dabei wird viel Wasser verbraucht, das größtenteils als Abwasser entsorgt wird. Die Firma Aquila aus dem baden-württembergischen Wertheim hat ein System entwickelt, das erheblich weniger Energie und Spülwasser benötigt als herkömmliche Filter. Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird das Verfahren nun erstmals im Osnabrücker Nettebad, einem Sport- und Freizeitbad, erprobt und optimiert. Die DBU unterstützt das Projekt mit rund 200.000 Euro.

Auf Herz und Nieren geprüft

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Osnabrück und den Stadtwerken Osnabrück werden die Filter der Firma Aquila vor ihrem modellhaften Einsatz im Nettebad auf Herz und Nieren geprüft. „Drei Punkte waren wichtig“, sagt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. „Das neue System sollte zeigen, ob es hygienisch, umweltfreundlich und wirtschaftlich optimal ist.“ Das Labor für Verfahrenstechnik der Fachhochschule Osnabrück habe dies in enger Kooperation mit dem Gesundheitsamt und den Stadtwerken Osnabrück untersucht und die Filter im Labor und im technischen Maßstab für den Praxisbetrieb optimiert. Die Leistung der Filter wurden zusätzlich mit herkömmlichen Filtern in den beiden Osnabrücker Bädern Schinkelbad und Moskaubad getestet.

30 bis 50 Prozent weniger Energie

Mit gutem Ergebnis: die parallel geschalteten Filtersegmente brauchten statt 140.000 Liter Spülwasser pro Woche nur noch die Hälfte, 30 bis 50 Prozent weniger Energie und waren zudem platzsparender als andere Filter. Zugleich halfen sie, den Einsatz von Chlor deutlich zu vermindern.

Analysen und Praxistests positiv

„Das Nettebad eignet sich als neue große Hallen- und Freibadanlage ideal, um das System zu testen“, so Brickwedde. „Das Schwimmbad befindet sich noch im Bau und bot durch seine unterschiedlichen Becken und Wasserqualitäten gute Möglichkeiten, das Verfahren wissenschaftlich auszuwerten.“ Weil die Ergebnisse der Analysen und Praxistests positiv seien, solle das System dem DIN-Ausschuss, der über die technischen Vorgaben für Schwimmbadfilter entscheidet, und dem Bäder-Dachverband vorgestellt werden.

„Die Vorteile liegen auf der Hand“

Sollten diese Hürden genommen werden, könnten Schwimmbäder beim Neu- oder Umbau bald mit dem umweltschonenderen Filtersystem ausgestattet werden. „Die Vorteile liegen auf der Hand“, sagt Brickwedde. „Das System spart Platz, Energie, Wasser und Chlor und rechnet sich dadurch für die Betreiber und die Umwelt.“

Weitere Informationen: Stadtwerke Osnabrück, Roland Kettler, Tel.: 0541-344-600, kettler@stw-os.dekettler@stw-os.de

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Franz-Georg Elpers DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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