Experten warnen vor dem "Toten Meereszonen"
UNEP: Mindestens 150 Gebiete weltweit bekannt
Mindestens 150 Gebiete auf offener See zählen zu den so genannten „toten Zonen“. In diesen Regionen haben Nährstoffe die Sauerstoffzufuhr quasi unmöglich gemacht. Nach einem heute, Montag, von der UNEP präsentierten globalen Umweltbericht, sind solche Gebiete eine neue Gefahr für Armut, denn die Lebensgrundlage vieler hängt immer noch mit dem Ozean zusammen.
Die „toten Meereszonen“ entstehen vor allem durch große Mengen an eingebrachtem Stickstoff, der durch Überdüngung ins Meer gelangt. In küstennahen Gebieten können sich die erhöhten Stickstoffwerte rasch zu einer ökologischen Katastrophe entwickeln, da viele Lebewesen unter diesen Umständen sterben. Betroffen sind davon Fische, aber vor allem zahlreiche Wirbellose, die Fischen als Nahrung dienen. Seit den 70-er Jahren, in denen solche Gebiete erstmals entdeckt wurden, hat es kaum wirksamen Maßnahmen gegen diese Art der Bedrohung gegeben.
Zwar sind manche dieser toten Gebiete nur wenige Quadratkilometer groß, andere haben aber bereits Größen von mehreren 10.000 Quadratkilometern erreicht – wie etwa jenes im Golf von Mexiko. Gerade in küstennahen Gebieten, in denen das Meer Nahrungsgrundlage für Mio. von Menschen ist, haben solche Umweltkatastrophen verheerende Auswirkungen. Nach Schätzungen der UNEP sind mehrere hundert Mio. Menschen davon betroffen. Neben den Düngemitteln, die über Flüssen ins Meer gelangen, sind auch ungeklärte Abwässer für diesen Zustand mitverantwortlich.
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