WWF startet internationale Internetkampagne für besseren Ostseeschutz

Seit 1980 ereignete sich auf der Ostsee durchschnittlich ein großes Schiffsunglück pro Jahr <br><br>

Der WWF unterstützt eine von acht Ländern eingeleitete Initiative für die Ausweisung der Ostsee als „Besonders Empfindliches Meeresgebiet“ (PSSA). Dadurch soll ein besserer Schutz vor Schiffsunfällen erreicht werden. Über den Antrag entscheidet Ende März die Weltschifffahrtsorganisation (IMO). Um bei der IMO für den Vorstoß zu werben, hat der WWF eine internationale Internetkampagne gestartet. Mit der Email-Aktion fordert die Umweltorganisation die großen Schiffahrtsnationen auf, dem Antrag der Ostsee-Anrainerstaaten zuzustimmen.

Während Dänemark, Schweden, Finnland, Polen, Estland, Lettland, Litauen und Deutschland die Initiative unterstützen, verweigert als einziger Ostsee-Anrainerstaat Russland seine Zustimmung. Damit bleibt das russische Ostsee-Territorium vorerst ausgeschlossen. Jochen Lamp, Leiter des WWF Projektbüros Ostsee in Stralsund, fordert: „Wir müssen alle Chancen nutzen, um den internationalen Schiffsverkehr auf der Ostsee sicherer zu machen. Die IMO kann Ende März den Weg dafür frei machen. Es müssen jetzt alle Kräfte mobilisiert werden, um Russland noch ins Boot zu bekommen.“

Nach Angaben des WWF ist die durch die Ostsee transportierte Ölmenge in den letzten sechs Jahren um 100 Prozent gestiegen. Und so wird es weitergehen. Bis 2010 erwarten Experten eine erneute Verdoppelung auf dann 160 Millionen Tonnen Öl pro Jahr. Verantwortlich für den zunehmenden Öltransport sind nicht zuletzt die neuen und erweiterten russischen Ölhäfen Primorsk, Vysotsk, Vistino und Ust-Luga bei St.Petersburg.

Obwohl die Ostsee eines der kleinsten Meere der Erde ist, gehört sie zu den am stärksten befahrenen Seegebieten. Meerengen, viele Inseln und Eis machen das Befahren riskant. Seit 1980 ereignete sich auf der Ostsee durchschnittlich ein großes Schiffsunglück pro Jahr, das einen Ölteppich von mehr als 100 Tonnen verursachte. Auch große Containerschiffe und Frachter müssen die Meerengen der Ostsee passieren. Ihre Wege werden oft von Schnellfähren und Freizeitbooten gekreuzt.

„Die Ostsee als Schutzgebiet auszuweisen, wäre ein erster Schritt, um zu verbindlichen Regeln für den Schiffsverkehr zu kommen. Weitere Maßnahmen wie eine festgelegte Streckenführung für Schiffe mit gefährlicher Ladung, eine Lotsenpflicht und Regeln für den Verkehr in den vereisten Gebieten müssen schnell getroffen werden“, fordert Lamp. Die Initiative für das Meeresschutzgebiet Ostsee wurde im Rahmen der am 4. März 1974 verabschiedeten Helsinki-Konvention (HELCOM) erarbeitet. „Zum 30. Jahrestag der Helsinki-Konvention wäre die Zustimmung der IMO ein wichtiges Geschenk“, betont Lamp.

Media Contact

Ralph Kampwirth WWF

Weitere Informationen:

http://www.wwf.de

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