Kommissionsforschung trägt zur Feststellung der Ursachen für die Sauerstoffverarmung in der westlichen Ostsee bei

Die von der Europäischen Kommission durchgeführte Forschung hat einen erheblichen Beitrag zu einem von der Helsinki-Kommission (HELCOM) veröffentlichten Bericht geleistet, in dem festgestellt wurde, dass die außergewöhnliche Sauerstoffarmut in der westlichen Ostsee auf die extremen Witterungsbedingungen und den Anstieg anthropogener Nährstoffe zurückzuführen ist.

Im Sommer und Herbst 2002 wurde in der westlichen Ostsee eine gravierende Sauerstoffarmut festgestellt, die zur Folge hatte, dass Hunderte toter Fische in Dänemark an die Küste Jütlands gespült wurden. Der dramatische Rückgang der Meeresflora und -fauna führte zur Bildung einer Expertengruppe, die Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland, Schweden und der Kommission zusammenführte.

Ihre Analyse ergab, dass heftige Regen- und Schneefälle zu einem verstärkten, ins Meer gespülten Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft, durch kommunale Abwässer und durch Luftverschmutzung geführt haben. Außerdem war der lebenswichtige Sauerstoffaustausch zwischen den verschiedenen Wasserschichten der Ostsee wegen der schwachen Winde und des hohen Luftdrucks auf ein Minimum reduziert.

EU-Forschungskommissar Philippe Busquin reagierte auf die Forschungsergebnisse mit den Worten: „Wir müssen mehr tun, um die durch den Menschen verursachten Nährstoffe, die die Ostsee verschmutzen, zu verringern und eine Zerstörung des kostbaren Ökosystems zu verhindern. Wir können die Warnrufe der Natur nicht ignorieren und müssen angemessene internationale Strategien auf der Basis unserer Forschungsergebnisse entwickeln.“

Ein Berichtsentwurf wurde für eine HELCOM-Ministerkonferenz im Juni als Grundlage genutzt, an der Umweltkommissarin Margot Wallström für die Europäische Kommission teilnahm. Die Minister vereinbarten ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Schutz der Ostsee vor einer weiteren Verschmutzung durch Nährstoffe, einschließlich einer Erhöhung der Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft, der vollen Umsetzung von EU-Richtlinien wie der Nitratrichtlinie und der Richtlinie über kommunales Abwasser sowie der Reduzierung der Verunreinigung durch Nährstoffe aus anderen Quellen.

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