Enzyme aus Pilzen für die Wasserentgiftung durch Pestizide

Eine Forschergruppe des INRA (1) hat die Fähigkeit von Enzymen aus faserförmigen Pilzen studiert, die in der Lage sind Pestizide im Wasser zu fixieren und umzuwandeln. Diese Fähigkeit haben sich die Forscher für die Entwicklung eines neuen Trinkwasserreinigungssystems zu Nutze gemacht.

Die untersuchten Laccase-Enzyme wurden durch verschiedene Transgenese-Methoden verändert, um somit ihr Affinitätsspektrum für mehrere Pestizide zu vergrößern. Die angestrebte Reaktion ist die Polymerisation der Pestizide, das bedeutet die Kopplung der Moleküle zu großen unlöslichen Teilchen.

Das entwickelte Reinigungssystem ist einfach: die Enzyme werden auf einer Filtrationsmembran fixiert. Im Reaktor polymerisieren die Pestizide beim Kontakt mit den Enzymen und werden dadurch von der Membrane aufgefangen.

Dieses Verfahren könnte eine ansprechende Alternative zu Nanofiltrationssystemen darstellen. Der Vorteil der Enzymfiltration ist der größere Durchmesser der Membransporen. Da die Mineralkomponenten nicht durch die Membran aufgefangen werden, wird die Mineralqualität des Wassers verbessert. Der Filter verstopft langsamer, wodurch die Wartungskosten verringert werden.

(1) INRA – Institut National de la Recherche Agronomique – Nationales Institut für Agrarforschung

Kontakt: Christian Mougin
Tel: +33 1 30 83 31 02
@: mougin@versailles.inra.fr

Quelle:
Wissenschaft-Frankreich 23, 22.01.2003
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Gabrielle Fréhaut, Wissenschaft-Frankreich

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