Test überführt illegalen Pelzhandel

Technik erkennt Fell gefährdeter Tierarten am Aminosäuren-Profil

Ein „Pelz-Fingerabdruck“ könnte eines Tages den illegalen Handel mit Fellen von gefährdeten Tierarten stoppen. Bislang sind nur Spezialisten imstande, zwischen legal und illegal gehandelten Fellen zu unterscheiden. Deutsche Forscher haben nun ein Technik entwickelt, die in kurzer Zeit jene Tierart bestimmt, von der das Fell stammt. Die mitunter schnellere und einfachere Technik soll illegalen Händlern das Handwerk legen.

Der vom Experten für Biokatalyse Klaus Hollemeyer von der Universität des Saarlandes entwickelte Test basiert darauf, dass die Haare jeder Tierart ein bestimmtes Aminosäure-Verhältnis besitzen. Damit dieses Verhältnis gemessen werden kann, versetzt Hollemeyer die Haare (und damit seine Proteine) mit dem Verdauungsenzym Trypsin. Die Fragmente werden danach mit einem Massenspektrometer untersucht. Es entsteht ein Spektrum der präsenten Atommassen und somit ein individueller „Fingerabdruck“ der Haare. Die Technik erfordert einen Massenspektrometrie-Spezialisten, schreibt das Fachmagazin New Scientist.

Bis das Ergebnis vorliegt, muss die Fellprobe zwei Stunden in das Verdauungsenzym getaucht werden. Die anschließende Analyse dauert 80 Sekunden. Damit soll die Methode den Zeitaufwand von Laboranalysen deutlich unterbieten, da für die Extraktion der Proteine die Proben über Nacht in hoch konzentriertem Harnstoff aufbewahrt werden müssen. Hollemeyers Hoffnung ist eine weitere Automatisierung der Technik, so dass Zollbeamte damit ganze Schiffsladungen untersuchen können. Die Technik könnte sich auch für die Hörner und Hufe von Säugetieren, Vogelfedern und Amphibienschuppen eignen, da diese aus ähnlichen Proteinen bestehen. Auch den Import von geschützten Vögeln wie bestimmten Papageiarten könnte das neue System überwachen, ergänzte Hollemeyer.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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