Asiatisches Chamäleon bevölkert Hawaii

Erneut Bioinvasion fremder Arten befürchtet

Bereits das vierte Chamäleon asiatischen Ursprungs ist auf der hawaiianischen Insel Maui entdeckt worden, berichtet die Tageszeitung Honolulu Advertiser. Umweltschützer warnen davor, dass fremde Arten auf den entlegenen Inseln zum Aussterben heimischer Tiere führen kann. Das Maui Invasive Species Committee hat die Bevölkerung dazu aufgerufen in den Gärten nach weiteren Chamäleons Ausschau zu halten.

Bei den gefundenen Reptilien handelt es sich um eine Chamäleon-Art, die üblicherweise im Jemen und in Saudi-Arabien vorkommt. Die Tiere sind bei Terrarienhaltern beliebt, da ihr Aussehen einen gewissen Reiz von Exotik ausstrahlt. Biologen warnen davor, dass die Tiere anpassungsfähig genug sind, auch auf den Hawaii-Inseln zu überleben. Die Hawaii-Inseln sind durch das Auftreten verschiedener invasiver Arten besonders gefährdet. Zuletzt gerieten die Inseln wegen eines Mittelamerikanischen Frosches in die Schlagzeilen. Der fünf Zentimeter große Coqui-Frosch hatte weite Teile der Insel Hawaii und Maui bevölkert und der heimischen Bevölkerung Kopfzerbrechen bereitet. Die Amphibien können bis zu 100 Dezibel laut quaken.

Das Maui Invasive Commitee hat erneut darauf hingewiesen, dass der Import von Chamäleons, Eidechsen und Schlangen strengstens verboten sei. Die Einfuhr dieser Tiere wird mit 20.000 Dollar und Gefängnis bis zu drei Jahren geahndet. Ökologen haben erklärt, dass die Inseln ohnehin extrem gefährdet sind. 90 Prozent der dort lebenden Arten sind eingeschleppt. Das gelte für Pflanzen ebenso wie für Tiere, erklärte der Forscher Earl Campbell, Projektleiter des National Wildlife Research Centers in Hilo. In keinem anderen amerikanischen Bundesstaat stehen so viele Tiere auf der Roten Liste wie im 50. Staat: 63 Prozent der hawaiianischen Tiere und Pflanzen sind massiv vom Aussterben bedroht. „Der Grund der großen Gefahr für die Biodiversität der Inseln liegt in ihrer Abgeschiedenheit“, so Mark White, Direktor des Schutzprogrammes der Nature Conservancy of Hawaii.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://thehonoluluadvertiser.com

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