Kosten-Wirksamkeitsanalysen im Gewässerschutz


  • Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie
  • Fraunhofer ISI beurteilt nachhaltige Maßnahmen
  • Bericht für das Umweltbundesamt

Bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie gewinnt das Aufstellen von flussgebietsbezogenen Maßnahmenplänen erheblich an Bedeutung. Eine zentrale Anforderung ist die Auswahl kostengünstiger Optionen. Dazu haben die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, nun für das Umweltbundesamt die Wirksamkeit und Kosten von 30 verschiedenen Maßnahmen abgeschätzt. Schwerpunkte waren die Siedlungsentwässerung, die Landwirtschaft sowie die Verbesserung der Gewässerstruktur.

Bei der Siedlungswasserwirtschaft geht das Fraunhofer ISI besonders auf kommunale Kläranlagen, die Regenwasserbehandlung sowie auf die Kanalsanierung ein. Entscheidend für die Kosten-Wirksamkeit einer Maßnahme sind dort oft die Beschaffenheit des Bodens sowie die Verfügbarkeit von Flächen. In der Landwirtschaft zielen die Maßnahmen vorwiegend auf die Reduktion von Stickstoff- und Phosphoremissionen. Als besonders günstig für die Reduktion der Stickstoffbelastungen kristallisieren sich beispielsweise eine umfassende Beratung, die Verschärfung der Düngeverordnung sowie die Abgabe auf Mineraldünger heraus. Zur Reduktion von Schwermetallen und Phosphor ist dagegen eine gezielte Regenwasserbewirtschaftung angezeigt. Dezentrale Entsiegelungs- und Versickerungsmaßnahmen verringern schließlich die Hochwassergefahr. Zur Verbesserung der Gewässerstruktur empfehlen die Forscher zudem, die Eigendynamik der Gewässer zu nutzen und dabei die Uferrandstreifen mit einzubeziehen.

Die so ermittelten Kosten-Wirksamkeitsrelationen des Fraunhofer ISI stellen Orientierungswerte dar, die als Information für eine strategisch ausgerichtete Gewässerpolitik dienen. Der Bericht hat 344 Seiten, kostet zehn Euro und kann über das Internet unter www.umweltbundesamt.de oder gegen Zusendung eines Verrechnungsschecks an die Firma „Werbung und Vertrieb“, Ahornstraße 1-2, 10787 Berlin, bestellt werden.

Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI erweitert das naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fachspektrum der Fraunhofer-Gesellschaft um wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte. Dazu analysiert es technische Entwicklungen sowie deren Marktpotenziale und Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams des Instituts konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf die Regionalforschung und Innovationspolitik.

Media Contact

Gerhard Samulat idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer