England setzt auf biologisch abbaubare Tragtaschen

Umweltschützer kritisieren Verpackungen auf Erdöl-Basis

Britische Coop-Supermärkte bieten ihren Kunden ab sofort biologisch abbaubare Tragtaschen zum Nulltarif an. Die Initiative soll helfen den Berg von 20 Mrd. Plastiksäcken der im Jahr in Großbritannien anfällt, zu reduzieren. Das berichtet BBC-Online heute, Montag. Andere Einkaufsketten werden der Coop-Gruppe nachfolgen, meinen Umweltschützer.

Die neuentwickelten biologisch abbaubaren Verpackungen zerfallen nach rund drei Jahren zu Kompost. Zurück bleiben geringe Mengen von CO2, Wasser und ein paar Mineralstoffe. Herkömmliche Plastikfolien, wie sie seit Jahren verwendet werden, dauern ungefähr 100 Jahre bis sie abgebaut sind. Die abbaubaren Plastiktaschen sind nach Angaben der Hersteller genauso stark und reißfest wie die normalen Tragtaschen. Sie können auch wieder verwendet werden.

Heftige Kritik an den neuen Tragtaschen kommt von Umweltschützern. „Eine Tragtasche, die aus Erdöl hergestellt wird, kann nie umweltfreundlich sein“, so Mike Childs, Senior Campainer der Umweltorganisation Friends of Earth. „Ein Problem mit den vergrabenen abbaubaren Kunststoffen ist, dass der Kohlenstoff der im Material enthalten ist, sich durch mangelnden Sauerstoff in Methan verwandelt. Und Methan ist eines der stärksten Treibhausgase überhaupt“, so Childs. Besser wären Verpackungen, die aus pflanzlichem Material hergestellt werden.

Der Hersteller Symphony Plastics www.symphonyplastics.co.uk weist die Vorwürfe der Umweltschützer zurück. „In den oberen Schichten der Deponien gibt es genug Sauerstoff, außerdem ist der Kohlenstoff-Anteil einer Tragtasche so gering, dass er mit der eines Menschen vergleichbar ist, der eine Scheibe Brot isst“, so Michael Stephens, technischer Direktor von Symphony Environmental, einer Tochtergesellschaft von Symphony Plastics.

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Wolfgang Weitlaner pte.online

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