In-vivo-Testsystem zur Identifizierung von Inhibitoren bei der Krebsentstehung
Ein Vorteil des In-vivo-Testsystems ist, dass die spezifische Aktivierung des die Lymphangiogenese regulierenden Zellrezeptors VEGFR-3 in einem immun-kompententen, syngenetischen Tiermodell durchgeführt werden kann. Als primärer Parameter wird die spezifische Aktivierung des Tyrosin-Kinase-Rezeptors VEGFR-3 (vascular endothelial growth factor receptor 3) bestimmt. Hierzu wird bevorzugt in nicht oder schwach zur Bildung von Metastasen neigenden Zellen ein bestimmter gentechnisch veränderter Wachstumsfaktor exprimiert. Dies bewirkt, dass diese Zellen keine endogenen, die Lymphangiogenese induzierenden Wachstumsfaktoren mehr exprimieren . Durch das intakte Immunsystem der Tiere findet eine normale Wechselwirkung des Tumors mit dem Immunsystem statt. Damit ist eine Tumorprogression gewährleistet, die der Entwicklung der natürlichen, d. h. nicht absichtlich induzierten, Tumoren entspricht. So wird die Anzahl der Faktoren, die das Ergebnis verfälschen könnten wie zum Beispiel die Aktivierung von VEGFR-2 und damit Induktion der Angiogenese, minimiert. Alle Reaktionen des Organismus, wie zum Beispiel Nebenwirkungen auf die beim Screening eingesetzten Wirkstoffe, werden sofort erfasst.
Dr. Ludwig Witter
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH
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