Neue biologische Tinte für Dip-Pen-Nanolithographie zur Strukturierung von Oberflächen

Dazu wird die Spitze eines Rasterkraftmikroskops als extrem scharfe Tintenfeder eingesetzt, um molekulare Tinten lokal auf einem Substrat aufzutragen. Durch ein Array von Spitzen lässt sich dieses Verfahren zudem massiv parallelisieren. Im Vergleich zur Standard-Lithographie erlaubt die DPN den Einsatz verschiedener Tinten und zeichnet sich durch einen hohen Durchsatz und eine hohe laterale Auflösung kleiner als 20 nm aus. Diese Kennzahlen prädestinieren die DPN für die Herstellung biomolekularer Arrays. Phospholipide sind Biomoleküle, die sich unter physiologischen Bedingungen selbst organisieren und die Doppel-Lipidschicht einer Biomembran bilden. Jedoch sind die bekannten Verfahren zur Herstellung von Phospholipid-Arrays in ihrer lateralen Auflösung erheblich eingeschränkt. Ein neuer Ansatz ermöglicht erstmals den Einsatz von Phospholipiden als universale Tinte für die DPN auf einer Vielfalt an Substraten.

Die neue Tinte eröffnet Möglichkeiten, die mit herkömmlicher DPN oder anderen Strukturierungstechniken nicht denkbar waren. Das volle Potenzial der DPN wird dann ausgeschöpft, wenn zusätzlich fettlösliche Substanzen in der Phospholipid-Tinte gelöst werden. Anwendungen dieser Technik sind biochemische Sensoren, Screening und Zubereitung von Arzneimitteln, Membrantechnologie und Nanofabrikation.

Dr. Stephan Gärtner
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH
Stabsabteilung Marketing, Patente und Lizenzen
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen
info@map.fzk.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Technologieangebote

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ultraleichte selbstglättende Spiegel

…erhöhen die Effizient hochmoderner Teleskope. Schon immer faszinierte den Menschen der Blick in den Sternenhimmmel und nicht minder faszinierend ist es, die Erde aus dem Weltraum zu betrachten. Möglich ist…

Überraschende Umkehr in Quantensystemen

Forschende haben topologisches Pumpen in einem künstlichen Festkörper aus kalten Atomen untersucht. Die Atome wurden mit Laserstrahlen gefangen. Überraschenderweise kam es zu einer plötzlichen Umkehr der Atome an einer Wand…

Magnetisch durch eine Prise Wasserstoff

Neue Idee, um die Eigenschaften ultradünner Materialien zu verbessern. Magnetische zweidimensionale Schichten, die aus einer oder wenigen Atomlagen bestehen, sind erst seit kurzem bekannt und versprechen interessante Anwendungen, zum Beispiel…

Partner & Förderer