Studie: Ebay als Plattform für Produktfälscher
Eine aktuelle Studie des Lehrstuhls für Marketing der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat ergeben, dass die Auktionsplattform ebay eine Hochburg für Produktfälschungen ist. Über einen Monat beobachteten die Wissenschaftler rund 250 Auktionen, in denen mit bestimmten Duftwassern gehandelt wurde. Knapp 85 Prozent der angebotenen Produkte entpuppten sich als Fälschung und lediglich sieben Prozent konnten als Original identifiziert werden.
Frank Huber, Professor an der Universität Mainz, appelliert an die Kommunikationsaktivitäten der Unternehmen mit den Kunden. „Produktfälschungen können sich auf die Originalmarke auswirken. Dies hat einen Image- und Prestigeverlust für die Unternehmen zufolge. Abgesehen von den Umsatzeinbußen, die sich für die Firmen ergeben, wird auch das Ansehen der Marke geschädigt“, so Huber.
Die Käufer der gefälschten Produkte zeigten laut der Studie kaum Reaktion. Nur in Einzelfällen wurde der Kauf als negativ bewertet. 99 Prozent der Bewertungen fielen positiv aus, obwohl die Unterschiede zwischen Original und Fälschung eindeutig erkennbar waren, vor allem anhand äußerer Merkmale wie der Angabe des Gewichts der Flasche. Zudem wählten viele Produktfälscher Angebotsprofile aus, die das Rückverfolgen von Artikeln unmöglich machten. Darüber hinaus nutzten die Verkäufer das Bewertungsprofil 'privat', das für andere User einen Zugriff auf die Bewertungskommentare blockiert.
Ursula Mayer, Pressesprecherin von Ebay Österreich, erwähnt das initierte Programm von Ebay mit den Rechteinhabern, wie Siemens, Microsoft oder Adidas. „Produktfälscher werden vom Ebay-Sicherheitsteam sofort von der Plattform genommen und gesperrt“, so Mayer im Gespräch mit pressetext. Der Käufer könne beim Kauf von gefälschten Waren das Käuferschutzprogramm nutzen. „Besonders wichtig vor dem Kauf eines Produktes ist, sich den Verkäufer genau anzuschauen und sich über ihn zu informieren. Zudem sollte sich der Käufer die Frage stellen, warum dieses Produkt zu so einem niedrigen Preis angeboten werden kann. Meist handelt es sich in solchen Fällen um Fälschungen“, so Mayer im pressetext-Interview.
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