Glück: Positive Auswirkung auf die Gesundheit

Gefühle wirken sich direkt auf Körperchemie aus

Menschen, die in ihrem täglichen Leben glücklicher sind, verfügen bei entscheidenden Körperchemikalien wie dem Stresshormon Cortisol über bessere Werte als jene, die nur wenige positive Gefühle erleben. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des University College London gekommen. Das bedeutet, dass glücklichere Menschen gesündere Herzen und kardiovaskuläre Systeme haben könnten. Ein Umstand, der ihr Risiko für Krankheiten wie Diabetes verringern könnte. Frühere Studien haben gezeigt, dass Depressionen im Vergleich mit durchschnittlichen emotionalen Zuständen eher mit Gesundheitsproblemen zusammenhängen. Wenige Untersuchungen haben sich bisher mit den Auswirkungen positiver Stimmungen auf die Gesundheit auseinandergesetzt. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Die Mitautorin Jane Wardle erklärte, dass das Ausmaß des alltäglichen Glücks wichtige Auswirkungen auf die Marker biologischer Funktionen habe. Diese Marker seien ihrerseits dafür bekannt, dass sie mit Krankheiten in Zusammenhang stünden. „Vielleicht ist Lachen die beste Medizin.“ Das Team untersuchte 216 Männer und Frauen mittleren Alters, die in London leben. Bei diesen Personen handelt es sich um Teilnehmer der derzeit laufenden Whitehall II Studie mit Tausenden Behördenbediensteten. Die aktuelle Untergruppe wurde an rund 33 Gelegenheiten ersucht zu beurteilen, wie glücklich sie sich in den letzten fünf Minuten während ihrer Arbeit oder an den freien Tagen gefühlt hatten. An diesen Kontrollpunkten wurden Herzfrequenz und Blutdruck der Teilnehmer automatisch gemessen. Für die Ermittlung der Cortisolwerte wurden zusätzlich während eines Arbeitstages und eines freien Tages acht Mal Speichelproben entnommen. Einmalig fand im Labor eine Messung der biologischen Reaktionen während der Lösung einer etwas stressigen Aufgabe statt. Die Wissenschafter berücksichtigten Faktoren wie sozioökonomische Position, Alter und Geschlecht.

Je glücklicher ein Teilnehmer war, desto geringer waren auch die Cortisolwerte während des Tages. Bei Männern sank dabei auch die durchschnittliche Herzfrequenz. Hohe Werte des Stresshormons Cortisol werden laut NewScientist mit Typ 2 Diabetes und Bluthochdruck in Verbindung gebracht. Eine niedrigere Herzfrequenz steht im Gegensatz dazu für eine gute Gesundheit im Herz- und Gefäßbereich. Jene Teilnehmer, die sich fast immer als glücklich bezeichneten, verfügten auch nach der stressigen Aufgabe über geringere Werte des Blutproteins Fibrinogen. Dieses Molekül macht das Blut „klebrig“ und ist für die Blutgerinnung von entscheidender Bedeutung. Große Mengen dieses Proteins können aber auch auf zukünftige Herzprobleme wie einen Infarkt hinweisen.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.ucl.ac.uk http://www.pnas.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Kombination von Schwerionentherapie und mRNA-Impfstoff

Gemeinsam für die Krebsforschung: TRON und GSI/FAIR untersuchen Kombination von Schwerionentherapie und mRNA-Impfstoff. Es könnte eine neue, vielversprechende Kombination von zwei Therapieansätzen sein und ein Schlüssel, um Krebserkrankungen im fortgeschrittenen…

Im Gleichgewicht: Wie das Gehirn seine Sensitivität justiert

Eine sensitive Wahrnehmung unserer Umwelt ist essenziell, um unser Verhalten zu steuern. Reagieren die neuronalen Netzwerke im Gehirn jedoch zu empfindlich auf Reize, führt dies zu neurologischen Störungen wie Epilepsie….

Partner & Förderer